Roland Stecher im Otten Kunstraum Hohenems

Die elfte Ausstellung im Otten Kunstraum in Hohenems ist Roland Stecher gewidmet. Seit 1988 gestaltet er Rauminstallationen für Galerien, Museen und Kulturhäuser sowie Kunst am Bau Projekte und Entwürfe für den öffentlichen Raum. Auffallend ist sein ausgeprägtes Interesse für die Linie im Raum, die im Dialog mit der Architektur oder mit ihresgleichen Spannungen und Überschneidungen erzeugt.

Seit fünf Jahren entwickelt Roland Stecher in seinem Atelier in Götzis/Vorarlberg mithilfe von Farben, Formen und Spannungen eine neue Bildsprache, die bislang nur wenigen Eingeweihten bekannt ist. In seinen großformatigen Zeichnungen auf Holztafeln spielen Konzentration und Verdichtung sowie Grenzen, aber auch Auflösung eine zentrale Rolle. Die aus Kreissegmenten entwickelten, gleichsam filigran wie kraftvoll wirkenden Arbeiten sind durchdrungen von Konzentration, sie vereinen Zeit und Geschichte in sich und sie eröffnen den Betrachterinnen und Betrachtern einen scheinbar schwerelosen Raum.

Roland Stecher sucht nach der Entstehung der Form, sein Interesse liegt genauer gesagt an jenem Punkt, an dem sich Formen bilden. Indem er eine Linie in Beziehung zu oder in Berührung mit einer zweiten bringt, entsteht etwas Neues, völlig anderes. Ganz im Sinne von Aristoteles ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. In der neueren Philosophie spricht man von Emergenz und bezeichnet damit das Phänomen, dass sich manche spontan und unvorhersehbar auftretenden Eigenschaften eines komplexen Systems nicht allein aus seinen Teilen erklären lassen.


Roland Stecher. Emergent
22. März bis 31. Oktober 2019
Vernissage: Do 21. März 19, 19 Uhr