Roberto Altmann - Das grafische Werk

Bis zum 16. Februar zeigt das Küefer-Martis-Huus in Ruggell, Liechtenstein, Radierungen, Lithografien und Siebdrucke von Roberto Altmann.

Roberto Altmann (1942 - 2023), geboren in Havanna, war Maler, Grafiker, Bildhauer, Filmemacher und Dichter. Sein Grossvater erwarb 1938 die liechtensteinische Staatsbürgerschaft und liess sich als Geschäftsmann in Vaduz nieder. Auch Robertos Vater war Liechtenstein eng verbunden und liess durch den bedeutenden kubanischen Architekten Ricardo Porro das Centrum für Kunst in Vaduz errichten, das von 1974 bis 1979 von Roberto Altmann und seiner Frau Maggy Mauritz-Altmann geleitet wurde.

Roberto Altmann war Mitglied der Lettristischen Bewegung, einer 1945 von Isidore Isou in Paris gegründeten literarisch-künstlerischen Strömung, die in konsequenter Weiterführung und Systematisierung unter anderem dadaistischer und surrealistischer Tendenzen die Zerlegung von Wörtern in Buchstaben und deren Neuzusammensetzung zu sinnfreien Lautgebilden anstrebte. Bereits Anfang der 1960er Jahre entstand ein Zyklus von "OEuvres oniriques" ("Traumwerke"), in denen er sich mit Zeichen und Schriften auseinandersetzte. 1965 gründet er die Zeitschrift Ô und arbeitet im Bereich der visuellen und Lautpoesie. Nach einem Streit mit dem Lettristen Maurice Lemaître, der neben Isidore Isou ein wichtiger Teil der Lettristenbewegung war, verließ er 1969 die Gruppe. Ab 1971 gibt er zusammen mit Maggy Mauritz die Zeitschrift Apeïros heraus.

Als Direktor des Zentrums für Kunst in Vaduz organisierte er zwischen 1974 und 1979 zahlreiche Ausstellungen und erwarb unter anderem das Archiv von William Burroughs, das später der New York Library übergeben wurde.

Roberto Altmann ist mit zahlreichen seiner Arbeiten international vertreten: 1990 gestaltete er ein Buch in Siebdrucktechnik zum UNO-Beitritt Liechtensteins, von dem sich die Ausgabe Nr. 1 bei der UNO und die Nr. 2 bei Fürst Hans Adam von und zu Liechtenstein befinden. In den 1970er Jahren gewann er den Rank Xeros-Preis für Druckgrafik, und 1979 gestaltete er die schönste Briefmarke der Welt zum Jahr des Kindes.

Im Jahr 2008 fand im Kunstraum Engländerbau in Vaduz eine Retrospektive mit dem Titel "Die Zeit und ihre Musikalität" statt, für die er die monumentale Installation "Linos" schuf.

Am 24. November 2023 verstarb Roberto Altmann in Liechtenstein und hinterliess ein umfangreiches künstlerisches Werk. Maggy Mauritz-Altmann und Frédéric Acquaviva zeigen in Ruggell erstmals das gesamte druckgrafische Werk von Roberto Altmann, bevor sie sich den Werkverzeichnissen und Ausstellungen seiner Gemälde und Zeichnungen widmen.

Roberto Altmann - Das grafische Werk
bis 16.02.2025