Der in Hörbranz lebende und arbeitende Künstler Richard Bösch, geboren 1942 in Bregenz, zählt zweifelsohne zu den „radikalsten Malern“ Vorarlbergs. Farbe ist für den Künstler Material und Mittel der Verdichtung und zugleich ein Instrumentarium, um den archaischen Strukturen des Daseins nachzuspüren. In den letzten zwei Jahrzehnten geht es Bösch nur noch um die Malerei selbst, deren Sinn er vor allem im Erleben sieht, und zwar sowohl für den Künstler selbst als auch für den Betrachter. Seine von enormer Haptik und Substanz getragenen Liniengeflechte, an denen er seit längerem experimentiert, repräsentieren eine in den Farbraum übertragene strukturelle Poesie.
Seinem Schaffen widmet das Museum für Druckgrafik in Rankweil von 15. bis 29. März 2025 eine Einzelausstellung. Als Markus Gell, der dieses Privatmuseum führt, den Künstler anlässlich der Auswahl der Arbeiten nach den Titeln der Werke gefragt habe, habe er zur Antwort bekommen: "Alles ohne Titel!". Daher bekomme auch die Ausstellung als Ganzes keinen Titel, so Gell.
Leider seien die Anlässe für eine Zusammenarbeit zwischen Richard Bösch und der Druckerei selten gewesen und insgesamt nur drei gemeinsame Arbeiten entstanden, bedauert Markus Gell, der selber auch künstlerisch tätig ist. Natürlich seien diese drei Werke in der Ausstellung "Ohne Titel“ zu sehen, genauso wie ältere Gouachen auf Papier aus den frühen 1990er Jahren sowie eine Reihe aktueller Malereien auf Leinwand.
Richard Bösch: "Ohne Titel"
Museum für Druckgrafik, Rankweil
15.03. - 29.03.2025
www.markusgell.com
Österreich 6830 Rankweil