3. Februar 2017 - 4:30 / Ausstellung 
4. Februar 2017 17. April 2017

Rachel Rose (*1986, New York) ist der Shootingstar der gegenwärtigen US-amerikanischen Kunstszene. Ausgangspunkt für ihre präzisen Videos ist ein konkreter räumlicher Bezug, eine Reverenz an modernes oder zeitgenössisches Bauen. Die Beschäftigung mit Architektur wird zu einem fluidalen Erleben. So ließ sie sich von dem berühmten 1949 gebauten Glass House von Philip Johnson in New Canaan, Connecticut, inspirieren oder in einer ihrer jüngsten Arbeiten, die im Neubau des Whitney Museum of American Art in New York zu sehen war, von den Erlebnissen eines Astronauten, der im Weltraum spazieren geht.

hr Werkstoff sind nicht Bilder, sondern die Sinne. In der Serpentine Gallery in London zeigt sie Videos und verschränkt dabei die Tonspuren. Innen und außen greifen ineinander. In empfindsamer Wahrnehmung verlieren sich die Trennlinien zur Außenwelt. Alles ist durch die Sinne gegeben, nicht nur Bilder und Gerüche, auch Dinge und der eigene Körper. Das Kunsthaus Bregenz – von Architekt Peter Zumthor als Raum intensiver Körpererfahrung geplant – ist bestens geeignet für Ihre Filme. Für ihre Präsentationen bezieht Rose die konkrete Situation vor Ort immer mit ein. Bregenz ist für ihre Kunst ein ideales Umfeld: Ort und Geschichte, Architektur und Natur, Sein und Sehen am See bieten die für ihr Werk maßgebliche Inspiration. Rachel Rose sieht Flächen nicht als Barriere, sondern als Folien und durchlässige Schichten. So wie Erlebnisse von Erinnerungen gefärbt sind, so sind es die Gegenstände von ihren sensuellen Wirkungsfeldern im Raum. Die Architektur der Moderne erfindet durchsichtige Fronten, um Innenräume zu öffnen. Manche Gebäude der Moderne sind nur mit Glas verschalt. Eines dieser Gebäude ist das Glass House von Philip Johnson in New Canaan, Connecticut. Rose zeigt den Pavillon in einem filmischen Porträt. Eindrücke eines Gemäldes von Nicolas Poussin aus dem Inneren überlagern sich mit der Natur des Umraums. Der Architekt tritt als Geist auf. Als Leerstelle führt er durch das eigene Gebäude, durchdringt Raum, Garten und Grenzen, Geschichte und Jetzt, Bild und Sinnbild verschmelzen. Für die Ausstellung in Bregenz ist auch die Arbeit des New Yorker Architekturbüros MOS bedeutend. Das Büro, das die USA im vergangenen Jahr auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten hat, entwirft das begleitende Inventar für die Ausstellung. Teppiche, Screens und Lautsprecher sind in Zusammenarbeit mit Rose entworfen und für die Räume in Bregenz angefertigt worden. Gemeinsam mit dem eintreffenden Licht schaffen sie ein Ambiente, in dem Sinnliches gefiltert, angereichert und vertieft wird. Rachel Rose wurde 1986 in New York geboren. Sie graduierte sowohl an der Yale University, New Haven, dem Courtauld Institute of Art, London, als auch an der Columbia University, New York. Rose lebt und arbeitet in New York. Sie ist die jüngste Künstlerin, die jemals für eine Einzelausstellung ins Kunsthaus Bregenz eingeladen wurde. Ihre Wahl ist nicht unbegründet: Nicht nur das Whitney Museum, New York, die Serpentine Gallery, London, das Museo Serralves in Porto, das Castello di Rivoli in Turin oder die Biennale in São Paulo feiern sie.
Rachel Rose 4. Februar bis 17. April 2017 Eröffnung: Fr 3. Februar 17, 19 Uhr

Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz
A - 6900 Bregenz

W: http://www.kunsthaus-bregenz.at/

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Palisades in Palisades, 2016. Ausstellungsansicht 1. OG, Kunsthaus Bregenz; Foto: Markus Tretter. Courtesy of Rachel Rose, Pilar Corrias Gallery, London und Gavin Brown's enterprise, New York; © Rachel Rose, Kunsthaus Bregenz
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Everything and More, 2016. Ausstellungsansicht 2. OG, Kunsthaus Bregenz; Foto: Markus Tretter. Courtesy of Rachel Rose, Pilar Corrias Gallery, London und Gavin Brown's enterprise, New York; © Rachel Rose, Kunsthaus Bregenz
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A Minute Ago, 2016. Ausstellungsansicht 3. OG, Kunsthaus Bregenz; Foto: Markus Tretter. Courtesy of Rachel Rose, Pilar Corrias Gallery, London und Gavin Brown's enterprise, New York; © Rachel Rose, Kunsthaus Bregenz
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Rachel Rose; Foto: Benjamin Barron. Courtesy of Rachel Rose