Róza El-Hassan - In Between

Róza El-Hassan (geb. 1966 in Budapest) zählt zu den prominentesten Vertretern der zeitgenössischen Kunst Ungarns. Mit Zeichnungen, Objekten, Installationen und Aktionen hat sich die Künstlerin in den letzten zwanzig Jahren international einen Namen gemacht. 1993 begann sie an der Aperto der Biennale von Venedig ihre internationale Ausstellungstätigkeit und 1997 bespielte sie dort den Ungarischen Pavillon. In den 1990er-Jahren war ihre Kunst stark konzeptuell geprägt.

Durch die Kombination gegensätzlicher Materialien irritierte sie die Wahrnehmung der Betrachter, liess Zeichnungen in den Raum wachsen und schuf dadurch auch Metaphern für gesellschaftliche Prozesse.

Sensibilisiert durch den Balkankonflikt und andere Ereignisse begann Róza El-Hassan 2001 politischen Fragen nachzugehen und griff dabei Themen der ethnischen und religiösen Verfolgung, der Solidarität und Kollektivschuld auf, die ihr als Frau mit ungarisch-christlichen und zugleich syrisch-muslimischen Wurzeln persönlich wichtig sind. In diesem Zusammenhang ist auch ihre Hinwendung zu intensiverer Tätigkeit im Bereich der Kunst im öffentlichen Raum und zu sozialen Projekten zu sehen.

Während die früheren Arbeiten eher konzeptuell geprägt sind, entstehen seit 1999 tagebuchähnliche Zeichnungen und Collagen. Ihre Arbeiten auf Papier sind immer leicht und fragil, bleiben offen und provisorisch. Die zeichnerische Recherche ist für die Künstlerin mit ungarisch-syrischer Herkunft stets auch eine Suche nach der eigenen Identität. Zwischen Ornament und Protest verhandelt sie grundlegende Fragen nach künstlerischer Autonomie, politischer Relevanz und ästhetischem Anspruch.

Róza El-Hassan - In Between
Zeichnungen und Objekte
11. Februar bis 20. Mai 2012