Philippe Parreno in der Fondation Beyeler

Der französische Künstler Philippe Parreno zählt zu den interessantesten Erscheinungen der zeitgenössischen Kunstszene. Er zeigt in der Fondation Beyeler neue Filme, Zeichnungen, Skulpturen und Soundinstallationen. Seine Werke bewegen sich im poetischen Raum zwischen Sehnsucht und Erinnerung. Parreno experimentiert mit Wahrnehmungsverschiebungen und Ausstellungsformen, welche den Betrachter auf überraschende Art miteinbeziehen.

In der Videoarbeit "Continuously Habitable Zones (CHZ)", die im Zentrum der Ausstellung steht, vermischen sich Wissenschaft und Fiktion. Gedreht wurde das Video in einer dunklen Landschaft, die komplett schwarz ist. Zu sehen sind unterschiedliche Gegenden, die eigentlich nicht nebeneinander existieren können – eine trockene, steinige Landschaft neben einem saftigen Grasfeld. Die Basis der Arbeit bilden wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach es vorstellbar ist, dass ausserirdisches Leben auf einem Planeten in einem Sonnensystem mit mehr als einer Sonne existiert, weswegen die Vegetation allerdings komplett schwarz sein müsste. Der Film und die dazugehörenden eindrücklichen Tuschezeichnungen werden im Souterrain gezeigt.

Teil der Präsentation ist auch eine von Parrenos bekannten Marquees. Bei dieser Werkserie handelt es sich um beleuchtete Vordächer, wie sie am Eingang von Theatern und Kinos zu finden sind und die den Zutritt zu einem Event, der eine andere Raumwahrnehmung auslöst, markieren. Zudem wird Parreno vereinzelt in den Sammlungsräumen mit Ton und Lichtvariationen intervenieren, wodurch er dem Besucher eine besondere Erfahrung des Museumsbesuchs vermittelt.

Philippe Parreno ist 1964 in Oran, Algerien, geboren. Er absolvierte ein Studium an der Ecole des Beaux-Arts de Grenoble und lebt heute in Paris. Bedeutende Ausstellungen Parrenos waren zu sehen in der Serpentine Gallery, London (2010), im Centre Pompidou, Paris (2009), in der Kunsthalle Zürich (2009), im CCS, Bard College, Annandale-on-Hudson, NY (2009), und dem Musée d’art moderne de la ville de Paris (2002).

Philippe Parreno
10. Juni bis 30. September 2012