Peter Lang. Nordlicht

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern bietet vom 28. März 2015 an mit der Ausstellung "Nordlicht" einen konzentrierten Einblick in das zeichnerische Œuvre des Malers und Graphikers Peter Lang. Gezeigt werden rund 30 großformatige Tuschzeichnungen, entstanden 2012/13 während eines einjährigen Aufenthalts des Künstlers in seinem mobilen Containeratelier auf Island.

Peter Lang hat 2010 gemeinsam mit dem Münchner Architekten Florian Nagler ein Konzept für ein mobiles Atelier entwickelt, das auf einem transportablen, handelsüblichen Übersee-Container beruht. Die Verwandlung des Containers in ein mit allen nötigen Materialien ausgestattetes Wohnatelier erlaubt Lang autarkes Arbeiten vor Ort, selbst in Regionen mit wenig entwickelter Infrastruktur wie Island oder dem einsamen Patagonien.

Naturraum und Landschaft sind durchgehende Grundlage der Arbeiten Peter Langs, der atmosphärische Findungen während der 1990er-Jahre radikal abstrahierte und so zu einer organischen Konkretion entwickelt hat. Inspirierende Motive waren zunächst die Mittelgebirgslandschaften des heimischen Bayerischen Waldes, später auch die Gebirgslandschaften Norwegens, Chiles oder Islands – und dabei zunehmend Naturräume ohne zivilisatorische Prägung.

Langs Arbeit als Maler und Graphiker kreist um die Transformation sinnlicher Wahrnehmung im Grenzbereich von Expression und Abstraktion. Während er mit seinen Gemälden einen eher konkret bestimmten, qualitätvollen Beitrag zur zeitgenössischen Landschaftsmalerei liefert, sind seine großformatigen Zeichnungen von ganz anderem emotionalem Zugriff: Expressiver, gestischer Pinselduktus und spontane Umsetzung des Erlebten setzen einen Kontrapunkt zum malerischen Werk.

Die Tuschzeichnungen sind im Gegensatz zu Langs entschleunigter Malerei gewissermaßen die "explosive Variante" seiner gesammelten Islandeindrücke. Fließend verwirbelte, breit vorgetragene Strichlagen, wie vom steten Wind geführt, lassen an die nordische Malerei Edvard Munchs denken, während andere Arbeiten von tiefen schwarzen Flächen bestimmt sind, aus denen eine ferne Horizontlinie aufleuchtet. Neben heroisch aufragenden Felsen zeigt Peter Lang mit Gletscherformationen, Geröllebenen und Gebirgszügen eine Vielzahl von Facetten des vulkanisch geprägten isländischen Landschaftsbildes – menschenleere, unbewohnte, zur Kontemplation einladende Weite.


Zur Ausstellung ist folgende Publikation erschienen: "Peter Lang, Landkrabbi." Mit Texten von Armann Reynisson und Eva Wiest, Gleißenberg 2013, ISBN 978-3-943222-10-4. Sie umfasst 180 Seiten mit 96 Abbildungen und ist zum Preis von EUR 19,80 an der Museumskasse erhältlich.

Peter Lang. Nordlicht
Zeichnungen
28. März bis 25. Mai 2015