Pause

Die Artenne Nenzing präsentiert zum Abschluss des Programmjahres 2015 eine Ausstellung zum Thema "Pause". Mit Arbeiten von 13 Kunstschaffenden aus Österreich, Deutschland und Großbritannien wird versucht, das vorgegebene Thema im Sinne des Innehaltens, Schauens und Reflektierens umzusetzen. Die Kuratorin Silke Maier-Gamauf verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass in der Moderne die Beschleunigung zum allgegenwärtigen Mantra geworden ist, wobei die Prozesse der Globalisierung auf die Gleichzeitigkeit, Mobilität und Vierundzwanzig-Stunden-Verfügbarkeit fokussiert seien.

Im Rahmen der Ausstellung lenkt etwa die 1970 in Graz geborene Künstlerin Petra Buchegger mit ihrem Plakatdruck "Without a break everything has to break - ohne Pause wird alles zur Pause" in der Ausstellung den Blick auf die Rehabilitation als Wiederherstellung der körperlichen Fähigkeit zu Arbeiten. Das Plakat zeigt ein Rehabilitationszentrum, in dem das Care-Prinzip fast als Paradoxon der Pause erscheint. Buchegger transportiert die Notwendigkeit des Innehaltens und das Um-Sorgen von Anderen. Im Ausstellungsraum platziert sie einen Ball, der es auch den Besuchern erlauben soll, zu pausieren. Die 1969 in Nenzing geborene Silke Maier-Gamauf selber ist in der Ausstellung auch vertreten. Und zwar mit Fotocollagen, die sie zusammen mit der Wiener Künstlerin Romana Hagyo im Zuge eines Wien-Projektes erarbeitet hat. Und zwar haben die beiden Künstlerinnen in der Donaumetropole an unterschiedlichen Orten nach Plätzen gesucht, die sich zum Liegen eignen. Ihrer Ansicht nach kann auf öffentlichen Flächen liegen dem Ausruhen oder dem Vergnügen dienen, stelle vor allem aber eine Notwendigkeit für diejenigen dar, die keinen Schlafplatz haben. Jenseits der Pole "Tun" und "Nichtstun" kann das Pausieren einen Zwischenraum, einen Möglichkeitsraum aufreissen. Auf diesen Möglichkeitsraum verweisend, stellt etwa Andreas Putzer ein Boot in den Garten, der ja auch ein See sein könnte, während Claudia Larcher mit ihrem "Empty Room" leere Ausstellungsräumlichkeiten vorführt und auf die Verbindung von Zeit und Raum daraufzeigt. Katharina Hinterleitners Malerei "Pausenbrot" macht die Pause im schulischen Bereich und im Arbeitsprozess zum Thema. Der Dornbirner Künstler Stoph Sauter wiederum setzt sich mit seinem Schriftbild "Halbvier ist zwei" gewohnt ironisch mit der Doppeldeutigkeit der Sprache auseinander. Neben vielen weiteren interessanten "Pausen"-Beispielen in unterschiedlichsten Techniken ist auch ein Videoabend mit David Lillington angesagt. Unter dem Titel "Dying on Screen" hat der britische Künstler den Tod als "endgültige Pause" ins inhaltliche Zentrum gerückt. Insgesamt nutzt die Ausstellung sowohl die Innen- als auch die Aussenbereiche des Kunstraums "Artenne", um Rauminstallationen, Fotografien, Malereien und Tonarbeiten zu inszenieren. KünstlerInnen: Bosko, Petra Buchegger, Rahel Bruns, Romana Hagyo/Silke Maier-Gamauf, Maria Hanl, Sabine Marte, Katharina Hinterlechner, Claudia Larcher, David Lillington, Jörg Piringer, Andreas Putzer, Stoph Sauter, Veronika Schubert
Pause Eine Ausstellung über das Innehalten, Schauen und Reflektieren 5. September bis 11. Oktober 2015