Papierroboter

2. Mai 2015 Bernhard Sandbichler
Bildteil

… leben so lang in einem Buch, bis sie herausgestanzt und zusammengeklebt werden. Das hat was Golem-Artiges und kann schon ziemlich begeistern, weil: Wer möchte nicht gern Ingenieur solch wunderartiger Wesen sein!

1. Die Story: Natürlich, alles geht zurück auf das alte China, wo man das Papier erfand. Seitdem hat sich einiges getan, es wird mit Feuereifer gestanzt, gefalzt, geklebt. "Faszinierend!", würde der Halbvulkanier Spock sagen, wenn sich die Sache bis ins 23. Jahrhundert hielte. Vorläufig genügt es, dass es diese gestylten Techno-Origamis in der Gegenwart gibt! .

2. Die Helden: Im ersten Teil dieses Buches werden die 25 davon datenmäßig erfasst, nach Name, Codename, Herkunft, Funktion, Profil, Kraft, Geschwindigkeit, Feuerkraft, Intelligenz, Ausdauer, Mut und Geschick. Schon schön, wie die so heißen: Irockbot, Dairobo Kong, Kal-Iquinbot, Swotbot, Zhutter, T-Soldier, Walkrr TXR, Y-Pod, Bugbot und so weiter. Was sie so machen? Bugbot z.B. ist für Überwachung zuständig, Spraybot ist ein halbautonomer Graffitibot und Unit58 ist ein "simpler" Bauroboter, wiewohl Sohn des legendären Bau-Bots Unit56.

3. Der Sound: Besonders die fantastischen Profile dieser Rabauken machen einiges her und die vermutlich bevorzugt männliche Fan-Community wird sie sich wahrscheinlich genauso intensiv reinziehen wie die mehr oder weniger langen sachlichen Bauanleitungen.

4. Coole Bilder: Es liegt in der Natur der Sache und ihrer Technik, dass hier aus Zweidimensionalem Dreidimensionales wird. In beiden Dimensionen ist das Produkt überzeugend.

5. Coole Wörter: Bewegungsautomat, Android, Cyborg, Achse, programmierbar, sensorgeführt, Greifer, Werkzeug - Mechanik und Programmierung halten verbal einiges parat, um die Fantasie zu beflügeln.

6. Zum Nachdenken: Wusste man, dass ein Großteil des Grand Canyons von Schaufel-Bots gegraben wurde? (Bevor die ihren Job machten, war die Gegend dort so platt wie ein Pfannkuchen!)

7. Der Herausgeber: Nick Knite ist ein berufener Papertoy-Designer, der 14 "weltweit angesagte" KollegInnen eingeladen hat, über Roboter kreativ nachzudenken - ein Rezept, das schon bei seinen Papermonsters funktioniert hat.

8. Das Buch:Nick Knite (Hg.): Papierroboter. 25 fantastische Roboter zum Selberbasteln. Potsdam: h.f. ullmann publishing 2015, 128 Seiten, 10,30 Euro