Auf Anregung seines Verlegers und Kunsthändlers Ambroise Vollard (1866 – 1939) schuf Pablo Picasso in den Jahren von 1930 bis 1937 die Suite Vollard als Folge von insgesamt 100 Radierungen. Nur wenige Serien wurden vollständig verkauft, so dass heute die meisten Radierungen als Einzelblätter oder kleinere Werkgruppen in unterschiedlichen öffentlichen und privaten Sammlungen verstreut sind. Zu ihnen gehört die Suite Vollard aus der Sammlung des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr, die das Kunstmuseum Heidenheim präsentiert.
Die Bedeutung des Graphikzyklus besteht nicht nur in seinem außergewöhnlichen Umfang, sondern vor allem in den Themen, die er aufgreift. Das Verhältnis von Künstler, Modell und Kunstwerk, insbesondere Szenen aus dem Atelier des Bildhauers, der Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau sowie der Mythos vom Minotaurus sind zentrale Motive in Picassos Werk. Dabei zeigt der Künstler sein ganzes handwerkliches Geschick und seine unbändige Experimentierfreude.
Ergänzt wird die Suite Vollard durch die Graphikfolge "Das unbekannte Meisterwerk", die 1927 ebenfalls von Ambroise Vollard herausgegeben wurde. In den Illustrationen zu Honoré de Balzacs gleichnamiger Novelle beschäftigt sich Picasso erstmals im Medium der Graphik mit dem Schlüsselthema Künstleratelier und damit mit der Frage nach der Bedeutung des Verhältnisses von Maler, Modell und Kunstwerk für den kreativen Schaffensprozess.
Pablo Picasso: Suite Vollard. Sein graphisches Meisterwerk
27. September 2015 bis 10. Januar 2016
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- 27. September 2015 — 10. Januar 2016 /