Österreichischer Maler Giselbert Hoke †

Der österreichische Maler Giselbert Hoke ist am Samstag im 88. Lebensjahr im Klinikum Klagenfurt gestorben. Er war einer der großen Maler des Alpen-Adria-Raumes und wichtiger Vertreter der österreichischen Malerei der Nachkriegszeit. Berühmt wurde Hoke für seine Werke in der Bildmalerei und Architektur, wie Fresken und Glaswände.

Hoke wurde als zweites von sechs Kindern in Warnsdorf in Nordböhmen geboren, während des Zweiten Weltkrieges verlor er als gerade 17-Jähriger seinen rechten Arm. Nach dem Krieg absolvierte er im Jahr 1946 die Matura am Gymnasium Klagenfurt und ging zum Studium an die Akademie der bildenden Künste Wien bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl.

Nach dem Studium gewann er den Wettbewerb für die Gestaltung der 300 Quadratmeter großen Klagenfurter Bahnhoffresken. Die ostseitige "Wand der Kläger" und die westseitige „Wand der Angeklagten“ sind an Picasso orientiert. Die Enthüllung der Szenen löste 1956 den ersten Kunstskandal in der Zweiten Republik aus, Bürger verlangten die Zerstörung der Kunstwerke. Heute gelten die Fresken „als bedeutendes Beispiel der österreichischen Monumentalmalerei nach 1945“, wie es vom Bundesdenkmalamt anlässlich der Restaurierung im Zuge des Bahnhof-Umbaus hieß. Und der Skandal brachte auch zahlreiche weitere Aufträge.

1974 wurde Hoke als Professor für Künstlerische Gestaltung an die Fakultät für Architektur der Technischen Universität Graz berufen. In den folgenden Jahren baute er im Stift Rein das Institut auf und leitete es 20 Jahre. Seit 1980 widmete er sich hauptsächlich den Themen Toskana, inneres Spanien und seinem Werkhaus Saager. Die Frau als Zentrum seiner künstlerischen Arbeit wurde zunehmend vom Thema Landschaften abgelöst. Zum Schluss hatte sich der Vater zweier Kinder dem Nichts, der grossen Leere verschrieben.