Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur geht an Serhij Schadan (Zhadan)

Der 50-jährige ukrainische Autor Serhij Schadan (Zhadan) ist der neue Träger des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur. Er erhält den mit 25.000 Euro dotierten und seit 1965 verliehenen Preis am 25. Juli bei einem Festakt am Rande der Salzburger Festspiele. Mit dem Staatspreis wird ein literarisches Gesamtwerk gewürdigt, das international besondere Beachtung gefunden hat.

Schadan wurde am 23. August 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte unter anderem Literaturwissenschaft und Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört zu den prägenden Figuren der Szene in Charkiw. Sein bisheriges literarisches Werk umfasst zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke, für „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ wurde er u.a. mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet. 

Seit dem Angriff Russlands auf seine Heimat ist Schadan mit seiner Rockband auch zum tatkräftigen Unterstützer der Bevölkerung und der Armee geworden und ist selbst als Helfer hinter der Front im Abwehrkampf aktiv. Im Rahmen seines Militärdienstes, für den er sich im Frühjahr 2024 meldete, betreibt er in Charkiw ein Frontradio und sendet Interviews mit Soldaten und Zivilisten, um eine Brücke zwischen Militär und Zivilbevölkerung herzustellen.