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Seit 20 Jahren richtet die EVN Sammlung ihre Aufmerksamkeit auf Kunst am Puls der Zeit: Über Ankäufe, Kommissionen und begleitende Publikationen hat sich die Sammlung des niederösterreichischen Energieunternehmens EVN als eine der wichtigsten österreichischen Unternehmenssammlungen etabliert, die heute auf eine medial wie thematisch breit gefächerte, rund 300 Kunstwerke umfassende Kollektion blicken kann.

Die Besonderheit der EVN Sammlung lag von Anbeginn in ihrem Sammlungskonzept: auf das sichere Terrain eines Sammlungsschwerpunktes verzichtend, liegt ihr Fokus auf der Zeitgenossenschaft der erworbenen Kunstwerke. Der Kunstrat der EVN Sammlung, der sich seit 2013 aus Brigitte Huck, Hans Ulrich Obrist sowie Heike Maier-Rieper, Markus Schinwald und Thomas D. Trummer besteht, bewies neben dem Interesse an der Auseinandersetzung mit aktuellen künstlerischen Positionen und dem Gespür für zeitgenössische Relevanz auch Weitblick: Maurizio Cattelans präpariertes Kaninchen mit Löwenaugen "Richard I." war 1996 die erste für die Sammlung erworbene Arbeit - zu einem Zeitpunkt, als Cattelan noch am Beginn seiner internationalen Karriere stand. Vereinzelt werden auch arrivierte, jedoch im zeitgenössischen Diskurs relevante Stimmen in den Chor aufgenommen, ansonsten gilt die Aufmerksamkeit des fünfköpfigen Teams dem gegenwärtigen, lokalen wie internationalen Kunstschaffen.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der EVN Sammlung wird ein Querschnitt durch die Sammlung in der ebenfalls ihr 20-jähriges Jubiläum feiernden Kunsthalle Krems gezeigt. Anders als bei den früheren Präsentationen der Sammlung (2000 im Belvedere und 2005 im mumok) wird weder ein externer Blick auf die Sammlung noch ein thematischer Filter angewandt, stattdessen bilden die Videoarbeiten von Mircea Cantor, Sonia Leimer, Dorit Margreiter, Christian Philipp Müller, Emilie Pitoiset, Florian Pumhösl, Anri Sala, Markus Schinwald, Ann-Sofi Sidén, Milica Tomic, Kay Walkowiak und Clemens von Wedemeyer das mediale Rückgrat des Ausstellungsparcours. Diesem werden assoziativ Werke aus der Sammlung eingegliedert, die in einen Dialog mit den präsentierten Videoarbeiten treten.

Markus Schinwalds ungewöhnliche wie überzeugende Ausstellungsgestaltung operiert mit Sichtachsen und überlappenden Geräuschkulissen. Sie läuft der Vereinzelung der filmischen Arbeiten in klassischen Videoparcours zuwider und ermöglicht inhaltliche wie formale Vernetzungen zwischen den Werken. Unabhängig von diesem Videoparcours wird in einem eigenen Bereich der Ausstellung die strukturelle Vielstimmigkeit der Sammlung anhand einer eklektischen und den persönlichen Zugang des Kunstrates spiegelnden Auswahl reflektiert. Neben dem aktuellen und dem ehemaligen Kunstrat der EVN Sammlung sind es das Kurator (-innenteam der Kunsthalle Krems sowie Vertreter(innen) des Unternehmens EVN, die nach jeweils individuellen Kriterien ein Werk der Sammlung auswählen und präsentieren. Leidenschaft und Kunstbegeisterung werden somit als grundlegendes Movens einer jeden Sammlung offengelegt.


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Videos und andere Sehenswürdigkeiten aus der EVN Sammlung
14. November 2015 bis 21. Februar 2016