Niki de Saint Phalle, Yayoi Kusama und Takashi Murakami

Das Sprengel Museum Hannover zeigt erstmals Werke der drei Künstler in einer gemeinsamen Ausstellung. „Niki. Kusama. Murakami. Love You For Infinity” ist ein künstlerischer Dialog zwischen drei Ikonen der Gegenwartskunst.

Die Ausstellung versteht sich als kraftvolle Verneigung vor drei Künstler:innen, deren Werke nicht nur die Grenzen zwischen Ost und West, „Hoch“- und Popkultur sowie Kunst und Aktivismus überschreiten, sondern auch generationsübergreifend Menschen bewegen. Anlass ist der 25. Jahrestag der großzügigen Schenkung von über 400 Werken durch Niki de Saint Phalle.

Was für Saint Phalle die lebensfrohen Nanas sind, das sind für Kusama ihre hypnotischen Polka-Dots und für Murakami die ikonischen, stilisierten Blumen: Markenzeichen, die weltweit als Signaturen ihres Schaffens erkannt werden.

Themen wie überschäumende Lebensfreude, Liebe und Vergänglichkeit, Feminismus, vielfältige Sexualitäten, männliche Dominanz, utopisches Denken und existenzielle Angst ziehen sich durch ihre Werke. Ebenso bewegen sich alle drei in den Spannungsfeldern von Kunst und Kommerz, von individueller Vision und popkultureller Massenwirkung. Was sie verbindet, ist ihre Leidenschaft für kraftvolle, farbintensive Bildwelten.

Niki de Saint Phalles großzügige Schenkung von mehr als 400 Werken im Jahr 2000 hat nicht nur das Sprengel Museum Hannover bereichert, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt geleistet. Ihre ikonischen „Nanas“, die 1974 am Leineufer aufgestellt wurden und von Protesten, aber auch Zustimmung begleitet waren, sind heute ein weithin anerkanntes Symbol für eine lebensbejahende und farbenfrohe Kunst im öffentlichen Raum. Die Schenkung umfasst eine beeindruckende Vielfalt an Werken – von frühen Gemälden und Assemblagen bis hin zu großformatigen Skulpturen – und macht das Sprengel Museum Hannover zum Museum mit der weltweit größten Sammlung der Künstlerin. Sie bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Künstlerin und zeigt Niki de Saint Phalle als Persönlichkeit, die gesellschaftliche und politische Themen in ihrer Kunst aufgriff und damit weit über ihre allgemein bekannten Skulpturen hinauswirkte.

Ähnlich prägnant sind die Werke von Yayoi Kusama (* 1929), deren immersive Installationen und charakteristische Polka-Dots eine unverwechselbare künstlerische Handschrift zeigen. Die ein Jahr vor Niki de Saint Phalle geborene Japanerin genießt weltweit große Anerkennung und thematisiert in ihren Arbeiten häufig Unendlichkeit, Selbstauflösung und Wiederholung – zentrale Aspekte, die sich in ihren berühmten „Infinity Rooms“ manifestieren. Ihre wiedererkennbaren Polka Dots ziehen sich wie ein Leitmotiv durch ihr Œuvre und symbolisieren die Verbindung zwischen Individuum und Universum. Auch in der Modewelt hinterließ Kusama Spuren: Ihre Kooperationen mit dem Modelabel Louis Vuitton, bei denen die Punkte auf ikonische Taschenmodelle übertragen wurden, erreichten ein globales Publikum und überführten ihre Kunst in den Alltag.

Takashi Murakami (*1962) hat mit seiner kommerzialisierten Bildsprache, die von ikonischen Blumenmotiven im Emoji-Stil geprägt ist, ebenfalls eine unverkennbare Ästhetik geschaffen. Als Begründer des „Superflat“-Konzepts verbindet er sogenannte „hohe“ Kunst und „niedrige“ Popkultur miteinander und verschränkt traditionelle japanische Kunst mit zeitgenössischen Themen aus Popkultur und Konsumwelt. Seine Werke bewegen sich gezielt zwischen Kunst und Massenkultur und reflektieren Themen wie Vergänglichkeit, Kommerz und Identität. Besonders populär wurden seine Kooperationen mit Louis Vuitton, bei denen seine leuchtenden Blumen- und Cartoon-Motive die klassische Monogramm-Serie des Modehauses neu interpretierten. Diese Arbeiten trugen entscheidend dazu bei, seine Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und seinen internationalen Erfolg weiter auszubauen.

Niki. Kusama. Murakami.
I love you to infinity
bis 14. Februar 2026