Neugierig?

Erstmals widmet die Bundeskunsthalle in Bonn vom 29. Januar bis 2. Mai 2010 eine Ausstellung dem Engagement privater Sammlerinnen und Sammler: 145 Werke von 57 Künstlerinnen und Künstlern aus einer Generation, die im Wesentlichen in den 1970er Jahren geboren wurde, kommen aus 15 privaten Sammlungen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Warum Neugierig? Die Ausstellung bietet einen konzentrierten Einblick in die zentralen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst und gibt einen Ausblick auf die bildende Kunst der kommenden Jahre. Sie dient als Reflexionsfläche, als ein Ort des Nachdenkens, und für dieses Angebot ist Neugier – auch auf Seiten des Betrachters – eine der besten Voraussetzungen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage nach dem Verhältnis der Kunst zur aktuellen politischen, sozialen und privaten Realität.

Eine Geschichte in mehreren Kapiteln: Alle Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung verbindet, dass sie ihre Arbeiten auf der Grundlage klarer Konzeptionen und Strategien entwickeln. Ganze Werkgruppen stehen neben einzelnen, kleineren Arbeiten, die nuanciert eine Pointe setzen. Dabei pendeln die Werke um zwei Grundpole, die in der Ausstellung lesbar werden. Einerseits findet der Besucher eine radikale Reduktion der Form und den minimalistischen Einsatz von Materialien. Hier entwickelt sich die Erzählung über Form, Material und Struktur des Werkes. Andererseits erlebt der Betrachter eine direkt ablesbare Gegenständlichkeit und den breiten Einsatz erzählerischer Mittel, die auch Elemente des Schockierenden, Irritierenden zum Einsatz bringen.

Die neue Ausstellungsreihe der Bundeskunsthalle stellt die Frage nach dem möglichen Verhältnis zwischen privaten Sammlungen und öffentlichen Museen, nach den Trägern der historischen Kontinuität und Orten der Öffentlichkeit in der globalen kulturellen Konkurrenz des 21. Jahrhunderts. Wichtige initiativ wirkende private Sammlungen der Bundesrepublik Deutschland und des benachbarten Europa sollen daher in Zukunft regelmäßig eingeladen werden. Dies entspricht dem Auftrag der Bundeskunsthalle, ein Schaufenster der Kunstlandschaft und ihrer zukunftsweisenden Faktoren zu sein.

Die Auswahl spannt den Bogen von Künstlern unterschiedlicher Generationen wie Vito Acconci, Birgit Brenner, Jake und Dinos Chapman, Hanne Darboven, Marcel Dzama, Peter Fischli/David Weiss, Ceal Floyer, Hannah Höch, Kitty Kraus, Alicja Kwade, Daniel Lergon, Lucy McKenzie, Thomas Scheibitz, Tino Sehgal, Katja Strunz bis zu Cathy Wilkes.

Neugierig?
Kunst des 21. Jahrhunderts aus privaten Sammlungen
29. Januar bis 2. Mai 2010