Neu Gierig

Die Feldkircher Galerie Feurstein gibt unter dem Titel "Neu Gierig" einen Einblick in das aktuelle Schaffen der KünstlerInnen der Galerie. Insgesamt sind 18 Positionen mit neuen Werken in der Ausstellung vertreten, deren Titel durchaus zweideutig aufgefasst werden kann. So soll etwa die positive Kraft der "Neugierde" damit angesprochen sein, die notwendig ist, um ständig Neues zu schaffen.

Die Neugierde treibt den Menschen voran, ist die Voraussetzung für jede Art von Innovation. Erlischt die Neugierde, so bedeutet dies Stillstand. Das gilt erst recht auch für die Kunst. Aber auch die Gier steckt in diesem Titel. Das Unersättliche, nie Zufriedene. Der Wunsch nach ständiger Konsumation.

Der 1980 in Chur geborene und heute in Luzern lebende und arbeitende Künstler Sven Egert beispielsweise ist mit sogenannten "plastic karma paintings" in der Ausstellung präsent. Dabei handelt es sich um mit Kunststoff-Fußmatten unterlegte und in Objektrahmen eingebaute bemalte Glasoberflächen, welche eine starke Raumpräsenz aussenden

Die in Stuttgart lebende und arbeitende Künstlerin Edda Jachens wiederum zeigt Arbeiten auf Büttenpapier, deren Komposition aus Gitterstrukturen aufgebaut ist, die gegeneinander verschoben sind und sich kreuzen. Es sind Farbstiftzeichnungen, die mittels eines breiten Pinsels mit Paraffin beschichtet sind. Dabei ist die Wachsschicht, die das Bildinnere schützt und den Betrachterblick in Zwischenräume führt, durch die weiche Konsistenz ihrer Oberfläche selbst ungeschützt. Die Gefährdung des Bildraums als Schutzraum bleibt somit stets präsent.

Von der Dornbirner Kunstschaffenden Carmen Pfanner sind neue Tuscharbeiten auf Kunststoff und Textil zu sehen, die formal die Körperstrukturen von Käfern zum Ausgangspunkt haben.

Bei Thomas Dyle dreht sich alles um die Farbe. Auf mattierten Plexiglasplatten schichtet und verdichtet der 1957 in München geborene Künstler die Farbe in hauchdünnen Lasuren zu Farbräumen. Wobei der Auftrag einer vorgegebenen mathematischen Kompositionsstruktur folgt, welche in ihrer Offenheit genügend Spielraum läßt, um an dem Farbraum nach künstlerischem Belieben zu "improvisieren". Je nach Lichteinfall ist die Wahrnehmung der Bilder einer Veränderung unterworfen.

Parallel zur Ausstellung "Neu Gierig" legt die Galerie auch eine limitierte Serie von jeweils vier "Leuchtkühen" in den Farben Rot, Grün und Blau der dänisch-österreichischen Künstlerin May-Britt Nyberg Chromy auf.

KünstlerInnen: Wolfgang Bender, Nicholas Bodde, Thomas Dyle, Manfred Egender, Sven Egert, Thierry Feuz, Christoph und Markus Getzner, Edda Jochens, Rosa M. Hessling, Ben Hübsch, Carmen Pfanner, Frank Piasta, Otto Reitsperger, Rita Rohling, Dirk Salz, Christian Stock, Karl-Heinz Ströhle, Gaby Terhuven


Neu Gierig
13. November bis 20. Dezember 2014