Nagelkünstler Günther Uecker †

Der deutsche Künstler Günther Uecker, der für seine Nagelbilder und Nagelskulpturen weltberühmt ist, ist am 10. Juni im Alter von 95 Jahren in Düsseldorf gestorben. Uecker kam 1930 in Wendorf im heutigen Mecklenburg-Vorpommern zur Welt, lebte aber seit den 1950er Jahren in Nordrhein-Westfalen. 

Mit seinen Werken bezog Uecker immer wieder auch politisch Stellung. 1961 trat er der Künstlergruppe Zero bei, die den Verheerungen des Zweiten Weltkrieges  Aufbruchstimmung und Leichtigkeit entgegensetzen wollte. Die Werkgruppe "Der geschundene Mensch", die er nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992 schuf, wurde über die Jahre in 57 Ländern ausgestellt. 

Ein Teil seiner künstlerischen Objekte kann der kinetischen Kunst  zugeordnet werden. In späteren Jahren wandte er sich auch der Glaskunst zu und entwarf Kirchenfenster.

Der Künstler lebte und arbeitete überwiegend in Düsseldorf sowie in St. Gallen. 

Uecker sei mit seinen Werken radikale Wege gegangen und habe vor allem mit seinen Nagelreliefs eine "Entgrenzung unserer Bildvorstellung" geschaffen, würdigte ihn der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Es ist die Veränderung des Blickpunkts, den er den Betrachtern seiner Kunst abverlangte."