27. August 2015 - 4:30 / Walter Gasperi / DVD Tipp
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Ein Wissenschaftler und ein Arzt suchen getrennt voneinander nach einem Serum, das das Böse bekämpft. Der Wissenschaftler glaubt mit dem Skelett eines urzeitlichen Menschen das Problem lösen zu können, verursacht aber genau das Gegenteil. Bei Wild Coyote/AL!VE AG ist dieser Horrorfilm, den Freddie Francis 1973 mit Peter Cushing und Christopher Lee in den Hauptrollen im Stil der klassischen Hammer-Filme inszenierte, auf DVD erschienen.

Surreale, alptraumhafte Bilder von einem zähnefletschenden Ungeheuer, das ein Stück blutendes Fleisch verschlingt, malt eine Hand zum Vorspann. Nach Ende der Titel weitet sich der Blick und der Maler, der sich als Wissenschaftler in seinem Labor entpuppt, erzählt einem Mediziner, der ihn besucht über das Böse und ein drei Jahre zurückliegendes Erlebnis.

Damals, im Jahr 1893, brachte dieser Wissenschaftler Emmanuel Hildern (Peter Cushing) von einer Forschungsreise nach Neu-Guinea ein riesiges Skelett eines urzeitlichen Menschen mit nach England. Als Hildern dessen Hand mit Wasser in Kontakt brachte, bildete sich um den Knochen Fleisch und er hackte den Finger ab, um Schlimmeres zu verhindern.

Wie der Wissenschaftler suchte aber auch sein Halbbruder (Christopher Lee), der eine nahe gelegene Anstalt für Geisteskranke leitete, nach den Wurzeln des Bösen, und beide strebten gleichermaßen nach Ruhm….

Vom Motiv des Mad Scientist über "Die Mumie" bis schließlich sogar zu "Das Cabinet des Dr. Caligari" verarbeitet Freddie Francis in seinem Horrorfilm klassische Motive des Genres. Er setzt in diesem im Stil der Filme der berühmten Hammer-Productions inszenierten Produktion des kleineren Tigon-Studios weniger auf blutige Effekte als vielmehr auf dichte Atmosphäre, Figurenzeichnung und Spannungen zwischen den gegensätzlichen Protagonisten, die schließlich das Unglück auslösen. Gleichzeitig spekuliert der Film, wenn auch ziemlich abgehoben, über die Wurzeln des Bösen und lässt – ein böser Scherz - den Forscher gerade mit seinem Bemühen das verlorene Paradies wiederherzustellen die Katastrophe heraufbeschwören.

Das Skelett liegt dabei lange nur im Labor des Wissenschaftlers, erwacht erst spät zum Leben und auch dann verzichtet Francis weitgehend darauf es dem Zuschauer zu zeigen, filmt es vielmehr als riesiger Schatten in der Ferne oder aus dessen Perspektive. – Geschickt gesetzt ist auch die Schlusswendung, die Hildern nicht unbedingt als zuverlässigen Erzähler erscheinen lässt und hinter alles, was man zuvor gesehen hat, wiederum ein Fragezeichen setzt.

An Sprachversionen bieten die bei Wild Coyote/Al!ve erschienene DVD die englische Originalfassung, zu der deutsche Untertitel zugeschaltet werden können, sowie die deutsche Synchronfassung. Die Extras beschränken sich auf den Originaltrailer und diverses Werbematerial zum Film.

Trailer zu "Nachts, wenn das Skelett erwacht - The Creeping Flesh"



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