MUMOK zeigt Arbeiten von Sigmar Polke

Die Ausstellung »Sigmar Polke – Eine Retrospektive« präsentiert den international zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern zählenden deutschen Maler Sigmar Polke im MUMOK. Die Retrospektive führt aus 3 renommierten Sammlungen – Frieder Burda, Josef Froehlich und Reiner Speck – Hauptwerke aus über 4 Jahrzehnten zusammen und ist mit über 170 Arbeiten eine der weltweit größten Polke –Ausstellungen der letzen Jahre. Die umfassende und detaillierte Gesamtübersicht über sein Werk ist sie die erste groß dimensionierte Personale des hoch dotierten Gegenwartskünstlers in Österreich.

60 großformatige Bilder sowie über 110 Arbeiten auf Papier aus den letzten vier Jahrzehnten belegen die Experimentierfreude und den Stilpluralismus des 1941 geborenen, in Köln lebenden Künstlers. Noch als Student der Düsseldorfer Kunstakademie begründete Polke mit Gerhard Richter und anderen den »kapitalistischen Realismus«, der sich kritisch und ironisch mit der von den Verheißungen der Warenwelt geprägten Pop-Art, dem »sozialistischen Realismus« und dem Mythos der Moderne auseinandersetzte.

Sogenannte Stoff- und Rasterbilder wurden in den 60er Jahren zu seinem Markenzeichen. Über die Jahre erweiterte Polke seine Bildsprache durch eine Vielzahl neuer stilistischer, formaler und inhaltlicher Aspekte. Ungewöhnliche Malmittel und Techniken kennzeichnen sein Werk seit den 80er Jahren, als er begann mit unerprobten Farbstoffen, Mineralien und Chemikalien zu experimentieren. Mit Lack- und Schüttbildern, die in einen nur bedingt steuerbaren und anhaltenden Werdeprozeß involviert sind, schreibt er als der »Alchemist« unter den Malern Kunstgeschichte.

Sigmar Polkes völlig eigenständige Bildsprache, die im Spiel mit Widersprüchen und Klischeevorstellungen zu humorvollen Kommentaren und Bilderrätseln führt und ein humanistisches und kulturkritisches Ethos verdeutlicht, wird in der Zusammenführung der sich ergänzenden Werkblöcke sehr eindeutig. Die Personale belegt nicht nur die unglaubliche Bandbreite seines Schaffens, sondern zeugt auch von Scherzhaftigkeit, Satire und Ironie, die sich wie ein roter Faden durch sein Werk ziehen.


Sigmar Polke - Eine Retrospektive
22. Juni bis 7. Oktober 2007
Eröffnung: 21. Juni 2007