Schostakowitschs erstes Cellokonzert reißt vom ersten bis zum letzten Ton mit. Ein paar Jahre vor seiner Entstehung war Stalin gestorben. Schostakowitsch hat als Abrechnung mit dem Diktator seine berühmte zehnte Sinfonie veröffentlicht. Dort kommen die vier Töne vor, die auch in diesem Cellokonzert der Kern sind: nämlich D Es C H – Schostakowitschs Initialen. Erhaben und episch dagegen ist Mendelssohns 3. Sinfonie. Sie wird auch als „Schottische“ bezeichnet, weil ein Sommerurlaub den Komponisten zu diesem Werk inspiriert hat. Sie atmet einen urromantischen Geist, inspiriert vom Hochland, schön, schaurig, wild und weit.
Das traditionelle Sinfoniekonzert der Stella Vorarlberg wird durch die Zusammenarbeit mit den Zwischentönen zur Versuchsanordnung: Studierende haben im Rahmen von zwei Seminaren mit Folkert Uhde ungewöhnliche Einführungen und Kontextualisierungen erarbeitet und gestalten drei Räume mit unterschiedlichen Ansätzen und Zugängen zur Musik des Abends. Historische und gesellschaftliche Kontexte, Inspirationen und Entstehungsgeschichten sind für den späteren Hörgenuss ebenso interessant wie die Perspektive der Musikerinnen und Musiker aus der Gegenwart auf Musik und ihre Interpretation.
Die Solistin des Abends wurde im Laufe des Sommers in einem eigenen Wettbewerbsverfahren innerhalb der Stella ermittelt. Ida Riedel konnte sich beim Probespiel um das Solocello für das Cellokonzert von Schostakowitsch gegen fünf Mitbewerber:innen durchsetzen.
An der Stella Vorarlberg studieren rund 320 Musiker:innen aus 26 Nationen. Das Hochschul-Sinfonieorchester hat sich unter der Leitung von Benjamin Lack in den vergangenen Jahren zu einem Klangkörper entwickelt, der sich auf höchstem Niveau auf vielen Bühnen der internationalen Bodenseeregion mit großem Erfolg präsentiert. Das Orchester widmet sich neben den großen sinfonischen Werken auch Werken der Alten und Neuen Musik.
Stella Sinfoniekonzert
Mendelssohn trifft Schostakovitsch
Freitag, 29. November und
Samstag 30. November um 19 Uhr
Stella Vorarlberg, Festsaal