22. Mai 2018 - 3:42 / Ausstellung / Museum / Ethno 
24. Mai 2018 16. September 2018

Jede Kultur kennt Monster, Teufel und Dämonen: Die Menschen erzählen von ihnen, halten sie in Bildern fest, fürchteten sich vor ihnen und machen sich gelegentlich auch über sie lustig. Sie jagen Angst ein, aber – das ist die gute Nachricht: sie lassen sich bezwingen. Die Ausstellung zeigt Malereien, Zeichnungen und einige Masken von Monstern, Teufeln und Dämonen aus Persien, Japan, Indien und der Schweiz.

Die Darstellung von Monstern, Teufeln und Dämonen war schon immer ein beliebtes Thema für Künstler. Sie gestalteten die menschlichen und göttlichen Gegenspieler mit viel Fantasie und Detailliebe, schwelgten darin, das Abartige und Hässliche bis ins Kleinste auszumalen, fasziniert und gleichzeitig abgestossen von dem Monströsen. Manchmal verbanden sie diese Darstellungen sogar mit einer Prise Humor, ab und zu liessen sie in ihren Schreckensgestalten sogar eine «menschliche» Seite durchscheinen. Dennoch hat jede Kultur ihren eigenen Schwerpunkt gesetzt.

In Indien beispielsweise sind die Dämonen hauptsächlich als Gegenspieler der Götter anzutreffen, mit denen sie sich in einem ewigen Kampf befinden. In Japan wiederum setzten die Dämonen jedem Menschen zu, doch gibt es glücklicherweise Shoki, den Dämonenaustreiber. In Persien ist es der grosse Held Rostam, dem es dank einer List gelingt, die monströsen Divs zu bezwingen. In der Schweiz tritt der Teufel bevorzugt während der Fasnacht auf und zeigt dabei viele Gesichter: einmal dumm-dreist, ein andermal boshaft-verschlagen.

Die Schau widmet sich drei Fragen: Wie sehen die Teufel, Monster und Dämonen eigentlich genau aus? Gibt es Merkmale, die in allen Kulturen zu finden sind? Dann: Welche Geschichten werden von ihnen erzählt? Schliesslich wendet sich die Ausstellung dem Thema des Dämonenbezwingers zu. Wie besiegt man die angsteinflössenden Gestalten?


Monster, Teufel und Dämonen
24. Mai bis 16. September 2018

Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich

W: http://www.rietberg.ch/

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Hannya, Dämonenmaske einer eifersüchtigen Frau. Yasutaka (tätig 18. Jh.) Japan, Edo-Zeit, Ende 18. Jh.; Geschenk Schweizerisch-Japanische Gesellschaft, Museum Rietberg Zürich
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Der Held Watanabe no Tsuna haut einem Dämon den Arm ab. Torii Kiyonobu I (1664?1729) Japan, Edo-Zeit, 17./18. Jh.; Geschenk Willy Boller, Museum Rietberg Zürich
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Der Dämon Kabandha erlangt seine Erlösung. Folio aus der Guler-R?m?ya?a-Serie Meister der ersten Generation nach Nainsukh und Manaku von Guler; Guler, Pahari-Gebiet, Indien, um 1775; Dauerleihgabe Sammlung Barbara und Eberhard Fischer, Museum Rietberg Zür