Mit Sehnsucht aus der Leere

In der Kemptener Galerie Kunstreich herrschte über vier Monate lang Leere, und nun wird sie mit etwas mehr und anderer Leere von der Münchner Künstlerin Dana Lürken gefüllt. Die Ausstellung der Isarstädterin beginnt aufgrund der Corona-Verordnungen ohne freitägliche Vernissage am Samstag, 13. März, zu den regulären Öffnungszeiten und kann bis Sonntag, 11. April, besucht werden. Ob und wie dann eine Finissage stattfinden kann, gilt abzuwarten.

"Der Ausstellungstitel und damit das Thema Leere ist – überraschenderweise selbst für mich – der rote Faden, der sich durch alle meine Arbeiten zieht, auch wenn sie mit teils zehn Jahren Abstand entstanden sind: Leere, Stille und eine oft nicht artikulierte, unerfüllte Sehnsucht von so manchen Menschen", sagt die Künstlerin. Ihre konzeptuelle Arbeitsweise lässt es Lürken offen, immer wieder aufs Neue unterschiedliche Techniken und Materialien zu finden und zu erproben, je nachdem, welche Idee nach welcher Umsetzung ruft. So führt der Weg zum endgültigen Werk einmal über einen Kopfhörer oder einen alten Kassettenrekorder oder Fernseher, ein anderes Mal über einen alten, geflickten Kopfkissenbezug ihrer Großmutter oder über unerreichbar von der Decke hängende Zuckerbonbons zu unterschiedlichen Genres, zu Videoarbeiten, Wandtableaus, Installationen, Zeichnungen und Objekten.
"Oft entstehen dabei Werke mit einer wirkungsvoll anziehenden Erscheinung, hinter deren ästhetischen Präsenz sich eine bedeutungsvolle Tiefe verbirgt", wie es ihr der Münchner Kurator und Kunsthistoriker Jochen Meister einmal in den Katalog schrieb: "So unterschiedlich die Werke der Künstlerin sind, so eng kann man sie inhaltlich verbinden. Es ist nicht unbedingt ein Stil, der sich ausdrückt, sondern eine Haltung."

Dana Lürken studierte an der Akademie der Bildenden Künste München zunächst bei Joseph Kosuth, und machte dann als Meisterschülerin ihr Diplom bei Magdalena Jetelová. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit der Debütantenförderung des Bayerischen Staates und dem Aichacher Kunstpreis.