Mischen is possible

18. Juli 2012 Rosemarie Schmitt
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Und wo wird gemischt? Im Mischwerk selbstverständlich! Allerdings gibt es weltweit nur ein einziges Mischwerk, was mit Sicherheit auch so bleiben wird, denn dieses Mischwerk ist einmalig und einzigartig! Es ist musikalisch topfit, es ist li- und lustig, es ist kreativ, es ist leidenschaftlich und es ist verrückt! Eigentlich ist es auch gar kein es, sondern es sind sie: Maria Stippich (singt und kontrabassiert), Franz Hofferer (schlagfertiger Percussionist), Helmut Thomas Stippich (ist übers Herantasten längst hinaus) und Reinhard Uhl (alles andere als auf dem Holzweg mit der Klarinette, dem Saxophon und dem Bassetthorn) – sie alle sind Mischwerk eben.

Sehr grazil kommen sie daher, die Musiker von Mischwerk, im wahrsten Sinne des Wortes, denn in Graz, in der österreichischen Steiermark, ist ihr Zuhause! Mit Ihrer Debüt-CD "Rejodelt" (Preiser-Records Wien /Vertrieb Deutschland: NAXOS) wird Mischwerk ganz sicher und ebenso bald über die Grenzen ihrer österreichischen Heimat (wo sie längst bekannt sind) erfolgreich sein, vorausgesetzt ihre zukünftigen Fans sind imstande und haben gar Spaß daran, ebenso wie Mischwerk, über den heimischen Tellerrand hinweg zu blicken.

"Ein Mischwerk", so heißt auch dann der erste Titel der CD, ein Potpourri, zur Einstimmung auf das, was der Hörer zu erwarten hat. Entweder, Sie haben nach diesem Song Lust auf mehr Mischwerk (so wie ich), oder sie legen die CD am besten gleich wieder ad acta (schade, Sie haben was verpaßt). Ja, was mischen denn Mischwerk eigentlich? Volkstümliches zum Beispiel, doch nicht nur Tümliches des österreichischen Volkes, sondern auch volks- und eigentümlich Russisches, Balkanisches, Amerikanisches, Französisches oder auch Jiddisches. Sie mischen gekonnt Instrumentales mit Vokalem und würzen alles mit einer gehörigen Portion Freude und Humor.

Ist es nicht der eigentliche Sinn der schönen Künste, sich nach deren Konsum besser zu fühlen als zuvor? Im besten Falle ist es ein Genuß! Und Mischwerks "Rejodelt" zu hören ist für mich ein solcher bester Fall! Der Titel "Rejodelt" kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern in diesem Fall vom Alpenland. Dort hat das Jodeln Tradition und ist viel mehr als "holleri du dödel di" (nicht dö dudel dö, denn das ist zweites Futur bei Sonnenaufgang)! Oh nein, es ist keinesfalls Nonsens, was Loriot uns lehrt, denn es gibt es durchaus, das Jodeldiplom! Die Jodlar-Prob (wie es korrekt heißt) bekommen Sie in den Volkshochschulen (?) der Allgäuer Alpen (dann haben Sie auch etwas Eigenes).

Monika Primas (Leitung Volkskultur Steiermark) schreibt: "Es ist nicht übertrieben zu sagen, daß der Jodler – im Ursprung ein archaischer Gesang mit charakteristischem Wechsel zwischen Kopf- und Bruststimme auf scheinbar unsinnige Silben – im wahrsten Sinne des Wortes zur Zeit in "aller Munde" ist." Ihn aus aller Munde zu hören, darauf möchte ich dann doch lieber verzichten, doch die Rejodelt-Dudler von Maria Stippich sollten wenigstens einmal in aller Ohren gewesen sein!

Vielleicht schicke ich Ihnen "Rejodelt" für Ihre Ohren. Beantworten Sie folgende Frage an klassik@habmalnefrage.de - mal seh´n und hören: Wie heißt der Wiener Kontragitarrist, den Mischwerk für ihre CD als Gast gewinnen konnte? Ein Tipp: schauen Sie mal auf die Mischwerk-Webseite (Rubrik Rejodelt)

Herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt