Ausgehend von der Idee der "erweiterten Fotografie", in der sich Malerei, Fotografie und (Selbst)Porträt verbinden, schufen Arnulf Rainer (* 1929) und Dieter Roth (1930 - 1998) zwischen 1973 und 1980 etwa 700 Gemeinschaftswerke in den Bereichen Fotografie, Malerei, Grafik, Video und Film. Eine Ausstellung in den Hamburger Deichtorhallen zeigt nun die erste umfassende Übersicht zu diesem "Kreativitätslabor" sowie Arbeiten von Arnulf Rainer und Dieter Roth aus den Jahren 1968 bis 2005.
Die Schau stellt zwölf unterschiedliche Werkkomplexe aus dieser Zusammenarbeit vor und verknüpft diese mit dem vorhergegangenen und nachfolgenden Werk sowohl von Arnulf Rainer als auch von Dieter Roth. Sie führt bis in die Gegenwart mit den neuen Fotoarbeiten von Arnulf Rainer, die einen Gegenpol zu den Automatenfotos von 1968 bilden.
Die Ausstellung zeichnet mit rund 160 Werken eine der intensivsten und kreativsten Kollaborationen in der Kunst der letzten Jahrzehnte nach: zwischen 1973 und 1980 wohnte der Schweizer Avantgardekünstler Dieter Roth (mit damaligen Wohnsitzen in Basel, Stuttgart, Reykjavik und Hamburg) regelmäßig bei Arnulf Rainer in der Wiener Mariahilferstrasse. Daraus ergaben sich tage- und nächtelange Arbeitsphasen, in denen die Verbindung von Fotografie, Selbstdarstellung, Malerei, Zeichnung und Video bzw. Film, die Arnulf Rainer seit 1968 entwickelte, von den beiden Künstlern in allen Facetten und mit unzähligen Überraschungen durchgespielt wurde.
Zur Ausstellung ist ein Katalog in Spanisch/Englisch mit Texten von Arnulf Rainer und Dieter Roth sowie einem gemeinsamen Essay von Robert Fleck und Thomas Hoppe auf 256 S. und mit 195 Abbildungen im Format 28 x 24 cm zum Preis von 29,90 Euro erschienen.
Arnulf Rainer & Dieter Roth - Misch- und Trennkunst
Gemeinschaftsarbeiten und Einzelwerke, 1968-2005
6. September 2007 bis 6. Januar 2008