Mind the Gap

"Mind the Gap" lautet die Warnung beim Ein- und Aussteigen in Londoner U-Bahnen. Die Aufmerksamkeit gilt der Kluft zwischen Zug und Bahnsteig, kann jedoch mehr bedeuten als nicht zu stolpern. Der Übergang umfasst unterschiedliche Orte, Tempi und soziale Konstellationen. Ständiger Wandel, abrupte Übergänge und radikale Umbrüche sind in der beschleunigten Gegenwart zum Alltag geworden.

Permanente Neuorientierung bildet eine wesentliche Herausforderung des heutigen Lebens. Sie kann als Chance, aber auch als existentielle Verunsicherung erlebt werden. Die Ausstellung thematisiert solche Übergangssituationen und spiegelt zugleich die aktuelle Situation des Kunsthaus Glarus, das sich mit dem Wechsel der Kuratorin in einer Phase zwischen Kontinuität und Umbruch befindet.

Metaphorisch zeigen die Arbeiten irritierende szenische, räumliche, perspektivische und nicht zuletzt auch existenzielle Brüche. Die Fotografien, Videos, Filmarbeiten, Installationen und Performances provozieren Momente der Irritation, indem sie sprunghafte Übergänge inszenieren und sie zu neuen, kohärenten und doch gebrochenen Bildern zusammenfügen.

Sie suchen das Spiel mit räumlichen und zeitlichen Dimensionen, Innen und Aussen, Realität und Spiegelung, Gewohnheit und Ungewissheit, Nostalgie und Progression. Immer wieder wird dem Publikum die vermeintlich sichere Perspektive entzogen. Reale und mentale Räume vermischen sich und bilden Reflektionsräume zwischen Realität und Fiktion, die zur Überprüfung des eigenen Standpunktes in ambivalenten Situationen anregen.

KünstlerInnen: Christoph Girardet & Matthias Müller, William Hunt, Nils Nova, Adrian Paci, Martina Sauter, Philip Wiegard


Mind the Gap
21. Juni bis 7. September 08