Alltagsgegenstände wie Häferl oder Regenschirme, Naturmotive wie Blumen oder Bäume oder und immer wieder Sonnen waren die Lieblingsmotive des Gugging-Künstlers Heinrich Reisenbauer. Mit Bleistift und Farbstift oder mit Edding und Acryl schuf er akkurat gesetzte Serien in einem unverwechselbaren Stil. Nun ist Reisenbauer , der "Meister der seriellen Darstellungen", der seit 1986 im Haus der Künstler im Klosterneuburger Ort Maria Gugging (Bezirk Tulln) wohnte, vergangenen Freitag im 87. Lebensjahr verstorben.
Der Künstler kam am 29. Juli 1938 in Kirchau (Bezirk Neunkirchen) zur Welt. Ab 1956 war er in der "Heil- und Pflegeanstalt Gugging“ untergebracht. 1986, als Reisenbauer bereits 48 Jahre alt war, entdeckte Museumsgründer Johann Feilacher dessen Talent und holte ihn ins Haus der Künstler, wo er bis zuletzt als ältester Bewohner lebte und arbeitete.
Reisenbauer erhielt 1990 gemeinsam mit der Gruppe der Gugginger Künstler den Oskar-Kokoschka-Preis zugesprochen. Reisenbauers Sonnen zieren die Außenfassade der Galerie Gugging. Das Art Museum Versi in Südkorea widmete ihm 2023 eine Einzelausstellung. Die Werke des Gugginger Künstlers sind weltweit in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten.