mein hippo kann alles

2. März 2013 Bernhard Sandbichler
Bildteil

... ist die Geschichte einer Verwandlung. Anders als bei Kafka wird aber kein Schauermärchen daraus und auch kein mythologisches Episödchen wie bei Ovid. Janik Coat hat vielmehr ein wunderbares so genanntes Pappbilderbuch mit Gegensatz-Paaren daraus gemacht.

1. Die Story: Was eigentlich kann der Titelheld? Alles? Unmöglich! Vieles? Schon eher. Erstaunliches? Jedenfalls!

2. Der Held: … wird auf der Rückseite als "Popov" bezeichnet, im Buch selbst nicht. Er sieht aus, wie er aussieht, wechselt zwar ständig bestimmte Eigenschaften seines Aussehens, bleibt aber immer unverkennbar: Popov.

3. Der Sound: Gegensatz – Kontrast – Kontrapunkt, links so, rechts anders. Die englische Ausgabe trägt den wunderschönen Titel "hippopposites".

4. Coole Worte: klein/groß, leicht/schwer, voll/leer, hell/dunkel, dünn/dick, deckend/durchsichtig, schwarz/weiß, gepunktet/gestreift, eckig/rund, scharf/verschwommen, unsichtbar/sichtbar, weich/rau, davor/dahinter, frei/gefangen, von vorne/im Profil, links/rechts, allein/zu zweit – damit haben wir das gesamte Buch zitiert.

5. Coole Bilder: Die Grafikdesignerin Janik Coat verwendet eine Schablone; schablonenhaft wirken ihre Bilder dennoch nicht: Variation gibt den Ton an und zeigt, wie verschieden das Gleiche ausschauen kann.

6. Zum Nachdenken: Wenn etwas scharf, und dennoch auch verschwommen sein kann – wem würde das nicht zu denken geben?

7. Die Autorin/Illustratorin: Janik Coat zeichnet und designt. Auf ihrer HP erzählt sie keine großartigen Geschichten, aber ihre Bilder und Texte sprechen ohnedies Bände! Vor einem Jahr ist ein Tier-ABC von ihr erschienen, die deutsche Ausgabe wird wohl hoffentlich bald folgen. http://janikkinaj.free.fr

8. Das Buch: "Janik Coat: mein hippo kann alles." München, Knesebeck 2012, 18 Seiten, EUR 17,50