Markante Augenblicke im Fotojournalismus 1932 - 1989
Werner Bischof, René Burry, Robert Capa, Henry Cartier-Bresson, Bruce Davidson, Elliott Erwitt, Josef Koudelka, Robert Lebeck, Inge Morath, Gilles Peress, David Seymour, Jeff Widener – um nur die Wenigsten zu nennen: Sie prägten nach den unfassbaren Eindrücken des 2. Weltkrieges die fotojournalistische Arbeit.
Diese Goldene Zeit des Fotojournalismus ist geprägt durch ein starkes Selbstverständnis des Fotografen als Autoren und Erzähler, durch auflagenstarke Magazine wie Life, Time magazine, Paris Match, Spiegel, Stern etc. und durch eine Leserschaft, für welche diese Reportagen das Schlüsselloch zur Weltbetrachtung darstellten. 120 einprägsame Meisterwerke dieser berühmten Fotografen lassen jene faszinierende Epoche des Fotojournalismus zwischen 1932 und 1989 vom 28. November 2019 bis zum 15. März 2020 in der Photobastei erneut aufleben. Mehr als nur Zeitgeschichte!
Sie begründeten den Mythos des Fotografen, der uns sein Auge leiht, für uns an unbekannte Orte geht und uns Einblicke verschafft, die uns verborgen sind; der immer ganz nah herangehen muss, weil sonst das Bild schlecht ist; oder der schlicht den entscheidenden Moment sucht und abwartet.
Mag dieses Bild und mögen diese Maximen der Mythenbildung geschuldet sein, sie drücken dennoch etwas ganz Entscheidendes aus: eine hohe Selbstreflektion und das klare Selbstverständnis des Fotografen als Autoren: Dieser versteht sich als Erzähler, als Humanist und Aufklärer, der sich mit überraschender Fotografie gesellschaftsrelevanten Themen widmet, dabei den kulturhistorischen Kontext berücksichtigt, v.a. aber Ethik, persönliche Haltung und den Anspruch höchster Qualität über alles stellt.
Diese Fotografen haben mit Engagement, Leidenschaft und Risikobereitschaft Fotografen unvergessliche Augenblicke eingefangen, die uns eine berührende visuelle Reise durch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erlauben. Meist aus nächster Nähe aufgenommen und von dokumentarischer Kraft erzeugen viele dieser Bilder eine grosse Sogwirkung beim Betrachter. Immer steht der Mensch im Mittelpunkt, politische und militärische Konflikte werden in ihrer direkten Wirkung auf den Einzelnen gezeigt. Aussergewöhnliche Porträts zeigen Menschen von ihrer individuellen und verletzlichen Seite.
Darunter finden sich legendäre Aufnahmen wie René Burris "Che Guevara" oder Elliott Erwitts "Kitchen Debate", die das Aufeinandertreffen von US-Vizepräsident Richard Nixon mit Sowjet-Chef Nikita Chruschtschow auf einer US-Industriemesse in Moskau 1959 dokumentiert. Von Leonard Freed stammt das einzigartige Zeitzeugnis einer begeisterten Menschenmenge, die dem in einem Cabrio sitzenden Martin Luther King zum Friedensnobelpreis gratuliert, von Marc Riboud eine Fotografie, die zum Sinnbild der Friedensbewegung wurde: Eine junge Frau stellt sich beim Friedensmarsch vor dem Pentagon 1967 den Soldaten mit einer Blume in der Hand entgegen.
Es ist die Goldene Zeit des Fotojournalismus mit auflagenstarken Magazine wie Life, Time Magazine, Paris Match, Spiegel, Stern u.a. Diese Titel schicken ihre Fotografen mit üppigen Budgets in alle Ecken der Welt, während zu Hause eine millionenstarke Leserschaft wartet, für welche diese Reportagen das Schlüsselloch zur Weltbetrachtung darstellen.
Die Ausstellung ermöglicht einen spannenden Rückblick auf Ereignisse des Weltgeschehens und die verschiedenen Zugangsweisen der Fotografen. Darüber hinaus zeichnen die Exponate aber auch einen Bedeutungswandel des Mediums Fotografie selbst nach, der sich nicht zuletzt in den unterschiedlichen Erscheinungszusammenhängen manifestiert: Von den grossen Magazinen der Anfangsjahre wie Life und Paris Match über monografische oder themenspezifische Bücher bis hin zum Ausstellungsraum.
Die Ausstellung mit einprägsamen Meisterwerken berühmter Fotografen lässt jene faszinierende Epoche des Fotojournalismus zwischen 1932 und 1989 erneut aufleben, verführt mit ikonischen Bildern und zeigt die spezielle Rolle, welche der Fotograf des analogen Zeitalters nach dem 2. Weltkrieg genoss. Die Ausstellung ist mehr als nur Zeitgeschichte, sie ist ein faszinierendes historisches Dokument mit einer grossen Anzhiehungskraft für das Publikum jeden Alters!
Die Bilder dieser Ausstellung sind aus einer Privatsammlung zusammengestellt. Im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte sind viele dieser Fotografen zu festen Grössen des Kunstmarktes geworden und haben Wirkung weit über den ursprünglichen Kontext hinaus erzielt.
Striking Moments In Photojournalism 1932 - 1989
29. November 2019 bis 15. März 2020
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