Maria Lassnig im Lenbachhaus

Maria Lassnig gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Anlässlich ihres 90. Geburtstags in 2009 richtet ihr das Lenbachhaus eine umfangreiche Einzelpräsentation im Kunstbau aus. Die Ausstellung fokussiert dabei auf die Arbeiten der letzten Jahre, wobei die 2009 entstandenen Bilder hier erstmals präsentiert werden. Begleitend zur Würdigung ihres malerischen Spätwerks werden im Medienraum des Kunstbaus ihre Animationsfilme zu sehen sein.

Maria Lassnig wurde 1919 in Kappel am Krappfeld, Kärnten geboren. 1941 tritt Lassnig in die Meisterklasse Wilhelm Dachauer an der Wiener Akademie der bildenden Kunst ein, die sie bereits 1943 wieder verlassen muss da man ihre Werke als "entartet" einstuft. Sie führt ihr Studium bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl fort. In den 1950er und 1960er Jahren verbringt sie mehrere Jahre in Paris und kommt in Kontakt mit dem Surrealismus und zeitgenössischen Kunstströmungen, wie der amerikanischen und französischen informellen Malerei; es entstehen erste Körperbewusstseinsaquarelle.

Von 1968 bis 1980 lebt Maria Lassnig in New York, wo sie einen Zeichentrick-Kurs an der School of Visual Arts besucht und erste eigene Zeichentrickfilme realisiert. 1980 kehrt Lassnig nach Österreich zurück und erhält als erste Frau im deutschen Sprachraum eine Professur für Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Ihre Arbeit erfährt große internationale Aufmerksamkeit als sie im gleichen Jahr gemeinsam mit Valie Export Österreich auf der 39. Biennale in Venedig vertritt und an der documenta 7 1982 teilnimmt. Für ihr Lebenswerk wurde die Künstlerin mehrfach geehrt und ausgezeichnet: u. a. mit dem Großen Österreichischen Staatspreis (1988 als erste bildende Künstlerin), dem Oskar Kokoschka-Preis (1998) und dem Max Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main (2004).

Maria Lassnig

27. Februar bis 30. Mai 2010