Luisa Richter im Kunstmuseum Stuttgart

Luisa Richter (*1928 in Besigheim/Neckar, lebt in Caracas, Venezuela) gehört heute ebenfalls zu den führenden Künstlerinnen Lateinamerikas. Sie studierte von 1949 bis 1955 bei Willi Baumeister an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Durch ihre Heirat mit dem Ingenieur Hans Joachim Richter übersiedelte sie nach Caracas. Dennoch verbrachte sie bis in die 90er Jahre hinein große Teile des Jahres in Besigheim im elterlichen Wohnhaus.

Luisa Richters Werk zeigt europäische und lateinamerikanische Einflüsse. Während der Aufenthalte in Besigheim entstanden expressiv figurative Gemälde in der Tradition von Willi Baumeister und Hans Fähnle. In Caracas entwickelte sie unter dem Einfluss des hellen tropischen Lichtes abstrakt-geometrische "Flächenräume", deren prismatisch gebrochene Tiefenräumlichkeit für sie die Komplexität des Lebens spiegeln. Mit diesen "Flächenräumen", die 1978 als venezuelanischer Beitrag auf der Biennale in Venedig gezeigt wurden, gelang ihr der internationale Durchbruch.

Neben den Ölgemälden konzentriert sich Richter auf das Medium der Collage. Gezeichnete und geklebte Partien verschränken sich zu vielschichtigen, assoziativen Gebilden. In diesen Collagen thematisiert sie die politischen und sozialen Zusammenhänge von Mensch und Umwelt. Eine Etage im Kubus ist – parallel zur Ausstellung "Gego. Line as Object" – Luisa Richter gewidmet. Der Schwerpunkt der Präsentation liegt auf den Collagen, ergänzt um Gemälde der "Flächenräume".

Luisa Richter
29. März bis 29. Juni 2014