Locarno ehrt den Regisseur Sam Peckinpah mit einer grossen Retrospektive

Das Filmfestival in Locarno ehrt in diesem Jahr den amerikanischen Regisseur und Schauspieler Sam Peckinpah (1925-1984). In einer grossen Retrospektive werden alle seine Kinofilme gezeigt sowie eine Auswahl seiner Fernsehfilme und jene Filme, in denen er selber als Schauspieler mitgewirkt hat.

Peckinpah habe als "einer der Hollywood-Rebellen" mit Filmen wie dem Kult-Western "The Wild Bunch" ("Sie kannten kein Gesetz", 1969) die Vorstellungswelt der Zuschauer stark geprägt, erklärte Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter des Filmfestivals. "Seine Charaktere sind einsame Helden, Männer, die das System bekämpfen, in einer Welt der Gewalt leben, aber zugleich zu großer Lyrik fähig sind."

Peckinpah habe erfolgreich mit einigen der größten Hollywood-Stars gearbeitet - unter ihnen Dustin Hoffman ("Straw Dogs", 1971), Steve McQueen ("Junior Bonner", 1972 und "Getaway", 1972) sowie James Coburn ("Pat Garrett & Billy the Kid", 1973). Mit Peckinpah würdige Locarno "den klassischen und den postmodernen Film, den Genre- und den Autorenfilm, den Film, den man trotz allem dreht und den Film, der sich jeder Einmischung widersetzt".