Der der peruanische Schriftsteller und begnadete Romancier Mario Vargas Llosa, der 2010 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde und der als das intellektuelle Gewissen Lateinamerikas galt, ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Vargas Llosa war ausser Romanschreiber auch Weltenbummler, politischer Beobachter, Journalist, Aktivist, und eine zeitlang war er sogar Politiker. Eine Fülle an Erfahrungen, die seine Werke bereichert und erst möglich gemacht haben. "Fast alle meine Romane, die ich geschrieben habe, speisen sich aus meinen Erlebnissen, meinen Erfahrungen, wovon in meinem Gedächtnis viele Bilder haften blieben", bekundete er einmal über seine Arbeit. Diese Bilder seien "die Hefe, für meine fiktiven Geschichten".
Vargas Llosa stammte aus einer großbürgerlichen Familie in Südperu. Er studierte Jura und Literatur. Bereits mit 27 Jahren veröffentlichte er seinen Debütroman "Die Stadt und die Hunde". Das Buch erzählt von den Machtstrukturen in einem Militärinternat in Lima, wie sie Vargas Llosa selbst erlebt hat.
Der Kampf gegen autoritäre Regime gegen Diktaturen und für Demokratie wurde zum wiederkehrenden Thema in seinem Schaffen. Nicht nur in Peru selbst, sondern in ganz Lateinamerika. Das brachte ihm internationalen Ruhm. Zum Beispiel der Roman "Das Fest des Ziegenbocks"- über die Repression in der Dominikanischen Republik.
Vargas Llosa nahm kein Blatt vor dem Mund und eckte an, wenn es um sein Südamerika ging. Er kritisierte autoritäre Staatspräsidenten wie Fujumori oder den venezolanischen Populisten Hugo Chavez, denen er vorwarft, für die gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Missstände in Südamerika verantwortlich zu sein.
2017 wurde er zum lautstarken Gegner der katalonische Unabhängigkeit, setzte sich für die Liberalisierung von Drogen ein und ging stets auch mit der zeitgenössischen Kulturwelt hart ins Gericht.