Linie Form Funktion. Die Bauten von Ferdinand Kramer

Unter dem Titel "Linie Form Funktion" präsentiert das Deutsche Architekturmuseum eine Ausstellung über die Bauten von Ferdinand Kramer (1898-1985). Der Architekt Kramer ist auch als Designer und Entwerfer von intelligenten Möbeln bekannt - schon 2014 waren diese im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen.

Nun also seine Häuser, Hörsäle, Villen und Wohnheime aus fünf Jahrzehnten: In den 1920er Jahren wurde er von Ernst May in das Team des "Neuen Frankfurt" geholt, wo er sich um die Typisierung der Wohnungen und Einrichtungen kümmerte; seine auf das "Existenzminimum" ausgerichtete Siedlung Westhausen mit ihren frei im Stadtraum stehenden, streng aufgereihten Zeilen zählt zu den berühmten Objekten des Neuen Bauens jener Zeit. Nacheinander emigrierten Kramer und seine Frau 1937/38 in die USA.

Später gehörte er zu den wenigen Rückkehrern aus dem Exil: Zwölf Jahre lang betrieb er ab 1952 den Aufbau der weitgehend zerstörten Frankfurter Universität in einer phrasenlosen und heute mitunter karg erscheinenden, funktional bestimmten Moderne. Die Arbeit hatte er mit einem demonstrativen Akt begonnen; als sichtbares Symbol der nun demokratischen Hochschule brach er einen modernen Eingang in das neubarocke Hauptgebäude, das so genannte Jügel-Haus. Durch den Umzug der Universität in einen anderen Stadtteil steht Kramers Campus zur Disposition, um die Frage Abbruch oder Erhaltung wird seit Jahren gestritten.


Linie Form Funktion
Die Bauten von Ferdinand Kramer
28. November 2015 bis 1. Mai 2016