Line as object to play with

Gertrud Goldschmidt, gen. Gego (geboren 1912 in Hamburg, gestorben 1994 in Caracas) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen Südamerikas. Gego wurde vor allem bekannt für ihre groß angelegten Rauminstallationen. Sie verstand ihre Werke nicht als Skulpturen, sondern vielmehr als Strukturen oder Zeichnungen im Raum. Große Objekte aus Draht, Seilen oder filigranen Aluminiumsträngen sind die auffälligsten ihrer Werke, die häufig als Kunst am Bau ausgeführt wurden. Die Hamburger Kunsthalle präsentiert ab November 2013 einige der wichtigsten Werke der Künstlerin.

Gego studierte von 1932 bis 1938 an der Technischen Hochschule Stuttgart bei Paul Bonatz Architektur. Mit 27 Jahren emigrierte sie 1939 über England nach Venezuela. In Caracas arbeitete sie als Architektin großer öffentlicher Gebäude sowie als freie Künstlerin und lehrte ab 1958/59 an der Architektur- und Städtebaufakultät der Universidad Central de Venezuela im Fach Aquarell und Gouache und an der Escuela de Arte Plásticas Rojas im Fach Skulptur. Ihre Ausbildung und Arbeit als Architektin haben ihre künstlerische Arbeit wesentlich geprägt und so blieb die Formung des Raums ein zentraler Punkt ihrer Werke. Gego wurde durch zahlreiche Ausstellungen in Lateinamerika, in den USA und in Europa bekannt.

Zeitgleich zu "Gego. Line as object to play with" zeigt die Hamburger Kunsthalle im 3. Obergeschoss der Galerie der Gegenwart die Ausstellung "Eva Hesse. One more than one". Mit den beiden Ausstellungen werden erstmals zwei international hochkarätige Künstlerinnen und gebürtige Hamburgerinnen im Dialog vorgestellt. So gelten Gego und Eva Hesse (1936-1970) auf je eigene Weise als Pionierinnen für Rauminstallationen und die Verwendung ungewöhnlicher Materialien im Kunstkontext. In den Ausstellungen werden rund 100 Kunstwerke in verschiedenen Medien (Zeichnung, Collage, Installation und Skulptur) in Werkgruppen zusammengefasst zu entdecken sein, die höchst selten bzw. in Deutschland noch nie zu sehen gewesen sind.

Gego - Line as object to play with
29. November 2013 bis 2. März 2014
Galerie der Gegenwart, 2. Obergeschoss