„Lichtstadt Feldkirch“ feiert erfolgreiche vierte Ausgabe

Mit einem gelungenen Finale ging am Sonntag die vierte Ausgabe des alle zwei Jahre stattfindenden Lichtkunstfestivals zu Ende. Vom 9. bis 12. Oktober 2025 verwandelten sich die Altstadt und das angrenzende Reichenfeld erneut in atmosphärische Lichtkunsträume, die Tausende Besucher anzogen. Das anhaltend große Publikumsinteresse unterstreicht die Relevanz des Festivals für Kunst mit Licht im öffentlichen Raum.

Erstmals zeichnete Andrea Möller für die künstlerische Leitung verantwortlich und überzeugte mit einer spannenden Auswahl internationaler und regionaler Positionen. Insgesamt wurden fünfzehn Arbeiten im öffentlichen Raum präsentiert, darunter Installationen, Projektionen, Performances und interaktive Werke, die die Stadt auf vielfältige Weise zum Leuchten brachten.

Zu den gezeigten Künstler:innen und Kollektiven zählten Gudrun Barenbrock, Collectif Scale, Sofia Hagen, Miriam Hamann, Katja Heitmann, Brigitte Kowanz, Mutual Loop, Klaus Obermaier, Miriam Prantl, Rataess, Jan Philip Scheibe, Robert Sochacki, Squidsoup und Ingo Wendt. Mit ihren Werken bespielten sie öffentliche Plätze, Fassaden sowie Wege und luden während eines Stadtrundgangs, der sich in diesem Jahr erstmals bis zum Reichenfeld erstreckte, zum gemeinsamen Erleben und Eintauchen ein.

Passend zu den Jahresfeierlichkeiten „Feldkirch einhundert” bespielte der polnische Künstler Robert Sochacki die Schattenburg und die Alte Dogana mit alten Stadtansichten sowie Bildern aus privaten Sammlungen der Feldkircher Bevölkerung. Im Rahmen einer Kooperation mit der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik entstand ein Soundscape zu dem Werk. Dazu fanden am Donnerstag- und Sonntagabend vor der Alten Dogana ausdrucksstarke Live-Klassik-Performances statt.

Weitere Höhepunkte waren die dynamische Lichtinstallation „Flux” von Collectif Scale in der Johanniterkirche und „Submergence” von Squidsoup, die mit Tausenden leuchtenden Elementen die Marktgasse in einen immersiven Erlebnisraum verwandelte. Klaus Obermaiers interaktive Projektion „Dancing House” ließ eine Fassade lebendig werden. Jan Philip Scheibe sorgte mit einer poetischen Performance – er wanderte durch die Stadt und trug eine Straßenlaterne auf der Schulter – für leises Erstaunen.

Erstmals ins Programm aufgenommen wurden die Werke des nationalen Open Calls „Porsche Headlights“, einer Kooperation des Vereins Lichtstadt mit Porsche Österreich. Die Preisträger:innen Miriam Hamann, Mutual Loop und RatAess thematisierten in ihren Arbeiten Mobilität und Geschwindigkeit und bespielten – gemeinsam mit der Vorarlberger Künstlerin Miriam Prantl – das Reichenfeld auf eindrucksvolle Weise. Auch die partizipative Installation „For iTernity” von Katja Heitmann an der Waldbühne fand großen Zuspruch. Sie lud das Publikum zur aktiven Mitwirkung ein, was mit Begeisterung angenommen wurde.

Erfreulich war auch die hohe Nachfrage nach den Vermittlungsangeboten. Der Kinderworkshop „Entdecke die Welt der Lichtkunst” war in kürzester Zeit ausgebucht – ein klares Zeichen für die Bedeutung niederschwelliger Bildungsformate im Rahmen des Festivals.

Andrea Möller, die in diesem Jahr erstmals die künstlerische Leitung der Lichtstadt Feldkirch übernahm, zeigte sich begeistert: „Es war eine intensive und sehr bereichernde Erfahrung, gleich bei meiner ersten Kuratierung dieses Festivals so viel Offenheit und Neugier vom Publikum zu spüren. Lichtkunst hat die Kraft, Menschen miteinander und mit dem Stadtraum zu verbinden – das war in diesen Tagen deutlich spürbar.“

Die „Lichtstadt Feldkirch“ hat sich als identitätsstiftender Bestandteil der Stadt etabliert und ist aus dem Vorarlberger Kulturkalender nicht mehr wegzudenken. Die nächste Ausgabe findet im Jahr 2027 statt.