Leon Kahane - Les Drancéens

Leon Kahane (geb. 1985 in Berlin) setzt sich in seinen konzeptuellen Videoarbeiten, Fotografien und Installationen mit Migration und Identität in einer globalisierten Gesellschaft auseinander und greift deren Politiken im Spiegel gesellschaftlich marginalisierter Gruppen auf.

Immer wieder lenkt er die Aufmerksamkeit auf historische Ereignisse und Institutionen, um deren innewohnende Widersprüche in den Blick zu nehmen. Ausgehend von seiner Familienbiografie reflektiert er die soziale, politische und ökonomische Bedingtheit von Zeitgeschichte. Mittels der Kulturkritik analysiert er die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse und verortet sie in aktuellen politischen Tendenzen.

Die Ausstellung „Les Drancéens“ zeigt die Geschichte der „Citè de la Muette“. Anfang der 1930er Jahre wurde der modernistische Wohnblock in Drancy, einem Vorort von Paris, gebaut. Im Zuge der Besetzung durch die Nationalsozialisten wurden weite Teile der Citè zum größten Deportationslager Frankreichs umfunktioniert. Zwischen 1941 und 1944 wurden von 65.000 Insassen 63.000 nach Auschwitz deportiert. Kahane nähert sich diesem Ort und dessen Geschichte, die eng mit seiner Familienbiographie verwoben ist, durch die Medien Fotografie und Video an. Die künstlerischen Arbeiten werden in einer eigens für die Galerie im Traklhaus entwickelten Installation präsentiert und um die Arbeit Jerricans to Can Jerry (2020) ergänzt.

In Kooperation mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst.

Leon Kahane - Les Drancéens
Kunst im Traklhaus, Galerie
Eröffnung: Samstag, 17. Juli 2021, 16–20 Uhr
Ausstellung: 20. Juli bis 28. August 2021