Langzeit und Endlager

Mit der Ausstellung "Langzeit und Endlager" greift das Museum zu Allerheiligen ein Thema von grosser Brisanz auf. Die Lagerung radioaktiver Abfälle stellt die Menschheit vor eine ihrer schwierigsten Aufgaben. Nebst der Lösung der Standortfrage gilt es Sicherheitskonzepte für mindestens 3"000 Generationen zu entwickeln. Die Zeitdimensionen, um die es dabei geht, übersteigen die bisherigen menschlichen Massstäbe.

Im interdisziplinären Dialog zwischen natur- und geisteswissenschaftlicher Perspektive werden in der Ausstellung diese Zeithorizonte, die sich aus den Verpflichtungen des Atomzeitalters ergeben fass- und erlebbar gemacht.

Mit dem erstmaligen und innovativen Ansatz, die herrschende Debatte um die Entsorgung radioaktiver Abfälle um die bis anhin vernachlässigten kulturellen Aspekte zu erweitern, geht die Ausstellung neue Wege. Sie macht keine Aussagen zur Standortwahl von Tiefenlagern und nimmt auch keine Stellung pro oder kontra Atomenergie. Sie will vielmehr wertungsfrei die Zeitdimensionen erfahrbar machen, um die es bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle geht. Der Blick in die Vergangenheit soll dabei helfen, das was vor uns liegt besser einzuschätzen, und den Ausstellungsbesuchern die Möglichkeit geben, einen persönlichen Standpunkt zum Thema zu entwickeln.

In der Ausstellung durchwandert man sowohl geologische als auch kulturgeschichtliche Zeiträume. Von den Eiszeitmenschen über Altägypten bis zu den mittelalterlichen Klostergründungen begegnet man der Langzeitplanung früherer Kulturen und erkennt dabei auch die Problematik, welche sich bei der Langzeitarchivierung für die Zukunft stellt.

Ohne einen Dialog mit der Zivilgesellschaft wird es keine tragfähige Lösung der Endlagerfrage geben. Die interdisziplinär angelegte Ausstellung vermittelt Fakten und Erkenntnisse, informiert, regt zum Nach- und Mitdenken an und motiviert zur Beteiligung an diesem gesellschaftlich relevanten Diskurs.

Langzeit und Endlager
24. Oktober 2013 bis 23. März 2014