Kurt-Weill-Abend im Wiener Konzerthaus

20. Oktober 2014
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Nach seinem Erfolg mit der Dreigroschenoper 2009 im Wiener Konzerthaus trifft sich das Team HK Gruber und Angelika Kirchschlager diese Saison wieder zu einem Kurt-Weill-Programm im Großen Saal. Dort gibt es am 17. November die deutlich seltener aufgeführten opernartigen Werke "Der Silbersee" und "Die sieben Todsünden der Kleinbürger" zu hören.

Ersteres ist ein politisches Bühnenspiel in drei Akten über einen Ananasdieb, allerfeinstes Weizenbrot und ein wenig Klassenkampf, garniert mit Musik, die zu Weills attraktivster gehört. Wochen nach der Uraufführung musste Weill aus Deutschland fliehen.

Im zwischenzeitlichen Exil, in Paris, kam dann, nur Monate später, die letzte Zusammenarbeit zwischen Weill und Bertold Brecht zustande: Das Moralitätstück und Gesangsballett "Die sieben Todsünden", das Lotte Lenya auf den Leib geschrieben war, aber u. a. auch von Marianne Faithfull und Anne Sofie von Otter gesungen wurde. Mit Angelika Kirchschlager ist der Rolle der doppelten Anna eine spannende Interpretation sicher. Flankiert werden die Weill-Stücke von den beiden populärsten Orchesterwerken Darius Milhauds: "La création du monde" und "Le boeuf sur le toit".

Vor dem Konzert findet um 18.00 Uhr ein Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Nils Grosch zum Thema «Kurt Weill: Komponieren in zwei Welten?» statt.