Kunstpreis des Bündner Kunstvereins für Fadri Cadonau

Der 1996 geborene und im graubündnerischen Ilanz lebende und arbeitende Fadri Cadonau ist der siebte Preisträger des Kunstpreises des Bündner Kunstvereins. Die Auszeichnung bedeutet eine Einzelpräsentation im Bündner Kunstmuseum  in Chur im Rahmen der Jahresausstellung 2025.

Cadonau hat in Zürich die F+F Schule für Gestaltung besucht. 2017 beteiligte er sich erstmals an der Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler und ist seit 2021 regelmässig mit dabei. Er arbeitete in Neapel, und verschiedene Reisen führten ihn nach Tunesien und Südamerika, er hatte Atelierstipendien in Paris und Buenos Aires. 2023 erhielt er einen Förderpreis des Kantons Graubünden.

Die  Arbeiten des Künstlers seien laut Jury meist wenig spektakulär, eher still und verhalten und von hohem ästhetischem Wert. Bei genauer Betrachtung offenbarten sie jenseits ihrer formalen Qualitäten aber immer auch inhaltliche Ankerpunkte, die existentielle Situationen reflektieren und gesellschaftliche oder weltpolitische Themen aufnehmen würdem. Für die aktuelle Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler hat er demnach aus rohen Gipsplatten ein einfaches Haus gebaut. In dem darin gezeigten Video erkennt man den Künstler, der aus Bauabsperrungen mitten auf einer Strassenkreuzung ein Haus baut: als Insel oder Hindernis im pulsierenden Leben der Grossstadt, in der sich jeder seinen Platz suchen muss.

Mit dem Kunstpreis des Bündner Kunstvereins werde Fadri Cadonaus ebenso engagiertes wie poetisches Werk gewürdigt, das sich sehr offen zeige und doch immer präzise formuliert sei, so die Begründung.