Kunstmuseum Bern sagt Ja zu Gurlitt-Erbe

24. November 2014
Bildteil

Das Kunstmuseum Bern hat sich nach fast einem halben Jahr Bedenkzeit dazu entschieden, das Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt anzunehmen.

Der Stiftungsratspräsident des Museums, Christoph Schäublin, teilte mit, das Museum werde die Kunstsammlung des im Mai verstorbenen Sammlers mit rund 1600 Werken grundsätzlich annehmen. Davon ausgenommen seien jedoch Werke, die als Raubkunst gelten oder unter Raubkunst-Verdacht stünden. Ziel sei es, dass die Herkunft aller Werke geklärt werde. Laut Schäublin würde sich Deutschland zudem dazu verpflichten, die Kosten für die Restitution von Bildern zu übernehmen. Die Vereinbarung soll noch im Laufe des heutigen Tages mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und dem bayerischen Justizminister Winfried Bausback (CSU) unterzeichnet werden.

Gurlitt war Sohn eines NS-Kunsthändlers. Seine Sammlung umfasst unter anderem wertvolle Arbeiten etwa von Matisse, Picasso, Renoir und Monet, die zum Teil aus dem Besitz jüdischer Bürger stammen. Gurlitt hatte die Kunstwerke lange vor der Öffentlichkeit verborgen. Erst im Februar 2012 entdeckten Ermittler in seiner Schwabinger Wohnung mehr als 1200 Gemälde. Hunderte weitere Bilder befanden sich in seinem Salzburger Haus. Er hatte das Berner Museum als Alleinerben eingesetzt, eine Cousine ficht seit vergangener Woche das Testament an.