Der 1959 in Schwanenstadt geborene österreichische Avantgardekomponist Peter Ablinger, der zu den renommiertesten und eigenwilligsten hiesigen Tonschöpfern zählt, ist in der Nacht auf Donnerstag in seiner Wahlheimatstadt Berlin verstorben. Dies hat die dortige Akademie der Künste, die auch das Peter-Ablinger-Archiv verwaltet, bekannt gegeben.
Peter Ablinger schuf zahlreiche kammermusikalische Arbeiten und realisierte auch viele elektroakustische und gar installative Projekte und veröffentlichte im Laufe seiner Karriere 40 Einspielungen. Zentral in seinem Oeuvre war der Komplex „Weiss / Weisslich“, der das weiße Rauschen als solches analysierte und seit 2001 in 36 Teilen veröffentlicht wurde.
Ausbildungsmässig studierte Ablinger jedoch zunächst Grafik in Linz, bevor er sich 1977 der Musik zuwandte und Jazzklavier in Graz erlernte. Zu seinen Lehrern gehörten Größen wie Gösta Neuwirth und Roman Haubenstock-Ramati. Bereits 1982 übersiedelte Ablinger dann in die deutsche Hauptstadt, wo er selbst als Lehrer und als freischaffender Komponist tätig war.
Trotz ihrer Komplexität und Widerborstigkeit setzten sich Ablingers Werke auf den großen Bühnen durch. So waren Arbeiten von ihm bei den Wiener Festwochen und vor allem dem Neue-Musik-Festival Wien Modern zu hören.
Darüber hinaus gründete der gebürtige Oberösterreicher 1988 das Ensemble Zwischentöne, das aus einem Kurs für experimentelle Musik und Improvisation an der Musikschule Berlin/Kreuzberg hervorgegangen ist. Und 1999 war er Mitgründer des Verlags Zeitvertrieb.