Im Fokus der Ausstellung im Wiener Aktionismus Museum steht die Beschäftigung mit der Frage, wie sich der künstlerische Umgang mit dem Körper im Laufe der Zeit entwickelt hat und wie zeitgenössische Künstler:innen aktuell damit umgehen.
Gezeigt werden alle verfügbaren Fotografien von vier ausgewählten Aktionen, die von den Hauptprotagonisten in der ersten Hälfte der 1960er Jahre in Wien durchgeführt wurden: Günter Brus, "Silber", Otto Muehl, "Malaktion Nr. 11, mama und papa", Herman Nitsch, "3. Aktion (Fest des psychophysischen Naturalismus)", Rudolf Schwarzkogler, "4. Aktion".
Die vier Aktionen wurden von verschiedenen Fotograf:innen fotografisch festgehalten und dokumentiert. Die Ausstellung nimmt dies zum Anlass, insbesondere die Rolle der Fotografie als elementaren und immanenten Teil der Aktionen zu beleuchten. Eine Gegenüberstellung der unbeschnittenen und beschnittenen Fotosujets zeigt, wie stark die vier Hauptprotagonisten die Ausschnitte des fotografischen Rohmaterials mitbestimmt haben. Deren Verwendung durch die Künstler - etwa für Collagen, aber auch als Motive für Einladungskarten - gibt Aufschluss über das bildhafte Denken von Günter Brus, Otto Muehl, Herman Nitsch und Rudolf Schwarzkogler.
Die bei den Aktionen entstandenen bewegten Bilder wiederum zeigen, dass die Filmer:innen - anders als die Fotograf:innen - dem Wunsch von Brus, Muehl, Nitsch und Schwarzkogler nach einer möglichst dokumentarischen Wiedergabe ihrer Aktionen nicht entsprochen haben. Vorarbeiten, Skizzen, Partituren und schriftliche Überlegungen vertiefen den Einblick in die Konzeption der vier Aktionen ebenso wie nachträgliche Reflexionen, Essays in Publikationen der Künstler:innen und Rezensionen in den Medien.
Vier Aktionen
14. Februar bis 27. Juli 2025
Eröffnung: Donnerstag, 13. Februar 2025, 18.30 Uhr