Ernst Ludwig Kirchner schätzte Tiere, im Leben und als Motiv für die Kunst. Seine Bilder sind bevölkert von Hunden, Pferden, Ziegen, Kühen und vor allem: Katzen. Über zwanzig Schaffensjahre hinweg faszinieren sie Kirchner, besonders ab 1919 in Davos, als er und seine Frau Erna ständig mit ihnen leben.
In zahlreichen Werken stellt er die Kater Boby, Schacky und Flecky sowie fremde Katzen dar. In einer Ausstellung im Davoser Kirchner Museum vom 1. Juli bis 14. Oktober 2007 mit 70 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, druckgraphischen Werken und Fotografien wird nun erstmals Kirchners Beschäftigung mit dem Motiv anschaulich.
An den Katzen-Bildern lässt sich nicht nur die Veränderung von Kirchners Seh- und Malweise von etwa 1919 bis zum Ende seines Lebens 1938 verfolgen. Kirchner sieht das Tier auch in unterschiedlichen Zusammenhängen und weist ihm in seinen Werken verschiedenste Bedeutungen zu: Katzen sind bei ihm eigenständige, hoheitsvolle Wesen, aber auch liebevolle Mütter und verspielte Jungtiere, treue Gefährten des Menschen und Wächter des Hauses und zugleich Wildkatzen und Jäger. Neben weiblichen Akten erscheinen sie als Symbol für Sinnlichkeit und Erotik, als Begleiter von Künstlern und Intellektuellen sind sie Zeichen für Sensibilität und differenzierte Wahrnehmung.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch zahlreiche großzügige Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen. In zweiter Station (27. Oktober 2007 – 3. Februar 2008) wird sie im Museum Biberach, Süddeutschland, gezeigt, zu dessen Bestand ebenfalls eine bedeutende Gruppe von Werken Ernst Ludwig Kirchners zählt. "Kirchners Katzen" wird begleitet von einem vielfältigen Programm aus Theater, Film, Literatur, Musik und Wissenschaft – in Kooperation mit der Kunstgesellschaft Davos, dem Kino Arkaden, dem Davos Festival und einem Tierpsychologen.
Es erscheint ein Katalogbuch (deutsch/englisch) zur Ausstellung mit Textbeiträgen, Schriften Ernst Ludwig Kirchners und zahlreichen Abbildungen in Farbe.
Kirchners Katzen
1. Juli bis 14. Oktober 2007
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- 1. Juli 2007 — 14. Oktober 2007 /