Kaleidoskopisch schillernd verschränken die Werke von Keiichi Tanaami (*1936) amerikanische Comic-Welt, psychodelische Albträume und japanische Kultur. Die bunten Kompositionen bilden einen eigenen Kosmos und erzählen doch überraschend konkret von Krieg und Krankheit. Als Kind erlebte der Künstler im 2. Weltkrieg die US-Luftangriffe auf Tokio, die zu wichtigen Motiven seiner Kunst wurden: brüllende amerikanische Bomber, japanische Suchscheinwerfer, der deformierte Goldfisch seines Grossvaters.
Keiichi Tanaami gilt als Vorreiter der japanischen Pop-Art und ist einer der einflussreichsten Künstler Japans. Er beginnt seine Karriere in den 1960er-Jahren im zeittypischen Spannungsfeld von Auftragskunst und Anti-Kunst-Bewegung, Drogenexperimenten und Konsumkultur. Beeinflusst vom japanischen Papiertheater Kamishibai, von amerikanischen B-Movies und insbesondere Andy Warhol entwickelt er einen eigenwilligen Stil. In der Ausstellung ist die ganze mediale Bandbreite seines Schaffens zu sehen: Collagen, Gemälde, Zeichnungen, Animationen und Skulpturen.
Keiichi Tanaami
In Kooperation mit Fumetto Comic Festival Luzern
6. April bis 26. Mai 2019
Vernissage: Sa 6. April 19, 11 Uhr