Julie Monaco in der Kremser Factory

In einer mittlerweile mehr als 15-jährigen Karriere hat die Wiener Künstlerin Julie Monaco (* 1973) ein beachtliches Werk geschaffen, das einer unvergleichlich stringenten Logik folgend so fantastische wie wirkmächtige Bildwelten hervorbringt. Von cinemascopehaften Seestücken, denen eine lang zurückreichende Tradition der Landschaftsmalerei eingeschrieben scheint, über serielle Arbeiten in Anlehnung an Minimal Art und Konzeptkunst bis zu kühnen Kompositionen, die an Werke des abstrakten Expressionismus oder der nachmalerischen Abstraktion erinnern, reicht die Ergebnispalette dessen, was sich bei näherer Beschäftigung als systematisch-computergenerierte Rechenoperationen herausstellt.

So täuschend realistisch die Wirkung mancher Bildwerke von Monaco ist, so ernüchternd ist die Erkenntnis, dass angesichts ihrer die eigene mnemotechnisch kultivierte Wahrnehmung versagt. Das einmal erschütterte Vertrauen in die Kausalität des erkennenden Sehens allerdings ebnet den Weg des Einlassens auf das Phantasma eines Œuvres, das sich gängigen Kategorisierungen widersetzt. Auf der Basis fraktaler Algorithmen, numerischer Codes und softwaregesteuerter Rechenprozesse, im Schichten und Überlagern digital und analog hergestellter Formen und Strukturen, im Abwägen von Ähnlichkeit und Differenz, Wiederholung, Rückkoppelung und Variation generiert Monaco Werke, deren mannigfaltige formale Ausdrücklichkeit die Betrachter(innen) in Erstaunen versetzt.

Julie Monaco
16. März bis 22. Juni 2014