Jonathan Monk im Kunstraum Dornbirn

Was bedeutet es, wenn sich die Grenzen zwischen Kunst und Alltag auflösen? Entstehen neue, von der Kunst geschaffene Freiräume oder führt es in eine Zwickmühle, weil dem Besucher die alleinige Verantwortung für sein Handeln übertragen wird? Die aus Indien stammenden Fahrräder, die vor Ort zusammengebaut wurden, bilden zusammen mit einer appropriierten Arbeit des thailändischen Künstlers Rirkrit Tiravanijas – einer der wichtigsten Protagonisten der in den 90er Jahren entstandenen Kunstrichtung der Relational Aesthetics, die gleichzeitig konzeptuelller Ausgangspunkt von Monks Installation ist – und einem Rolls Royce aus den 60er Jahren die Koordinaten dieser Ausstellung.

Nach der Eröffnung am 20. Juni wird jeden Tag ein Fahrrad aus der Installation entfernt und an unterschiedlichen Orten in Dornbirn zur freien Entnahme gestellt. Die Skulptur löst sich so Stück für Stück in der Infrastruktur Dornbirns auf. Der Künstler gibt die Kontrolle darüber, was mit den Fahrrädern passiert an die neuen Besitzer ab. Sie können selbst entscheiden ob sie die Fahrräder benutzen, verkaufen, tauschen oder einfach zurückbringen. Stefan Tasch, Kurator Monk setzt sich mit den Autonomie-Forderungen der Konzeptkunst und des Minimalismus der 1960er und 1970er auseinander, also mit Künstlern wie Sol LeWitt, Daniel Buren, On Kawara und Alighero e Boetti. Oft interpretiert er Werke und Vorbilder der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts neu und konterkariert sie. Seine Arbeiten sind meist als Kunst über Kunst zu betrachten, bei der die unterschiedlichsten Medien wie Photographie, Film, Performance, Video, Bildhauerei, Mail Art sowie die Benutzung alltäglicher Produktions- und Kommunikationsmitteln konzeptuelle Bedeutung bekommen. wikipedia
Jonathan Monk - Less Is More Than One Hundred Indian Bicycles (with words from Rirkrit Tiravanija and a Silver Shadow) 21. Juni bis 18. August 2013