Joel Sternfeld in der Wiener Albertina

Dem amerikanischen Fotografen Joel Sternfeld (*1944, New York) widmet die Albertina in Kooperation mit dem Museum Folkwang, Essen eine Retrospektive, die rund 130 Arbeiten aus über drei Jahrzehnten Schaffenstätigkeit zeigt. Joel Sternfeld zählt zu den wichtigsten Vertretern der New Color Photography, die in den 1970er Jahren die Farbe für die Kunstfotografie entdeckten.

Unter dem Titel "Joel Sternfeld – Farbfotografie" seit 1970 werden insgesamt elf Projekte präsentiert, u.a. sind Werke aus den Serien American Prospects, Stranger Passing, On This Site, Sweet Earth, Walking the High Line, Oxbow Archive, Treading on Kings und When it changed zu sehen.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf 50 Fotografien aus seinem bisher unveröffentlichten Frühwerk, das von 1969 bis in die späten 1970er Jahre reicht. Sternfelds Blick richtet sich immer wieder auf sein Heimatland Amerika mit dessen Eigenarten, den Menschen und seinen spezifischen Landschaften. Der distanzierte Blick des Künstlers auf Land und Bewohner lässt eindringliche Bilder entstehen, die ein Amerika zwischen Utopie und Dystopie zeigen. Beeinflusst von den Farbtheorien des Bauhaus, wird bei Sternfeld der Einsatz von Farbe zu einem zentralen Stilmittel. Sternfeld studierte am Dartmouth College und lernte in Harvard den Pionier der künstlerischen Farbfotografie, William Eggleston kennen. Mit dessen Ausstellung im MoMA erhält die Farbfotografie 1976 erstmals Beachtung als künstlerische Ausdrucksform.

Seit Beginn seiner fotografischen Arbeit ist das Buch für Joel Sternfeld die wichtige Präsentationsform. In den letzten 20 Jahren entstanden elf Fotobände zu seinen Projekten. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Buch zu Sternfelds frühen, bislang nicht publizierten Arbeiten in der Edition Folkwang/Steidl.

Joel Sternfeld
Farbfotografie seit 1970
27. Juni bis 7. Oktober 2012