Jochen Lempert in der Hamburger Kunsthalle

Jochen Lempert nimmt in der zeitgenössischen Photographie eine besondere, höchst eigenständige Position ein. Seit den frühen 1990er Jahren arbeitet Lempert – als studierter Biologe – in diesem Bereich. Seine Herkunft als Naturwissenschaftler ist in seiner Kunst zu spüren, wenn auch auf unaufdringliche, bereichernde Art und Weise. In seinen schwarz-weißen, analogen Aufnahmen und Photogrammen beschäftigt sich Jochen Lempert mit der Natur- und Tierwelt.

Dabei werden in auf den Raum bezogenen Werkgruppen spannungsreiche Assoziationsgefüge geschaffen, die einem offenen Forschungslabor aus Bildern vergleichbar sind. Seine ungerahmten, direkt an der Wand befestigten Photographien von überraschender Poesie und minimalistischer Beiläufigkeit widmen sich der Ähnlichkeit von Mensch und Tierwelt oder der ephemeren Erscheinung von Wellen, Vögelschwärmen und Vulkanwolken. Die so entstehenden Formationen, Muster und Strukturen sind gleichermaßen zurückhaltende wie eindrucksvolle künstlerische Dokumente unserer Lebenswelt.

Die Ausstellung wird speziell für die Hamburger Kunsthalle konzipiert und umfasst ca. 100 bis 120 Photographien unterschiedlichen Formats.

Jochen Lempert (geb. 1958) lebt und arbeitet in Hamburg und hat sich mit internationalen Einzelausstellungen, u.a. Museum Ludwig, Köln; Rochester Art Center, Minneapolis und der Beteiligung an wichtigen Gruppenausstellungen, u.a. Intense proximité, Palais de Tokyo (kuratiert von Okwui Enwezor) einen Namen gemacht. Im Jahr 2005 war Jochen Lempert Träger des Edwin-Scharff-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg.

Jochen Lempert
22. Juni bis 29. September 2013
Galerie der Gegenwart, 1. Obergeschoss