Jetzt. Zeitempfinden und Gegenwartsdesign

Design prägt wie nie zuvor das gegenwärtige Zeitgefühl. Zugleich vermitteln Designobjekte aber auch selbst unterschiedliche Zeiterfahrungen. Sie messen oder erfordern Zeit für ihre Nutzung, verkörpern oder beschwören Vergangenheit und ewige Jugend, symbolisieren Status und Zeitgeist. In einer ungewöhnlichen Präsentation treffen spektakuläres Gegenwartsdesign auf Alltagsphänomene, visionäre Gestaltungen auf ironische Zeitkommentare.

Golden glänzende, überdimensionierte Gebrauchsgegenstände, die wie auratische Ikonen des Konsums auf den Sockel gehoben werden, ein "ChronoShredder", der wie ein Aktenvernichter sorgfältig die ablaufende Lebenszeit zerkleinert, ein mit Leder überzogenes menschliches Skelett, das auf einer E-Gitarre spielt, Porzellangeschirr, dessen Gebrauchsspuren sich als dekorativer Schmuck an der Oberfläche absetzt – die Spannbreite der Designobjekte in der Ausstellung "Jetzt. Zeitempfinden und Gegenwartsdesign" reicht von kommentierenden Zeitmessern über kritische Spiegelungen der Konsumkultur bis hin zu Befragungen tradierter Zeitbilder (Vanitas und die eigene Endlichkeit) sowie aktueller Zeitthemen wie Vintage, Retro oder Nachhaltigkeit.

Die Ausstellung nähert sich auf humorvolle bis kritische Weise einem Thema an, das in unserem Alltag unterschwellig allgegenwärtig ist. Gegenwartsdesign erscheint dabei als schillerndes Medium, das sich in unterschiedlichen Zusammenhängen bewegt: postmoderner Konsumkultur und Kunst, Verführung und Selbstvergegenwärtigung.

Mit: Pieke Bergmans, Natalia Brilli, Nacho Carbonell, Michel Charlot, Oscar Diaz, Delphine Frey, Front Design, Marti Guixé, Studio Gorm, Susanna Hertrich, Studio Job, Joris Laarmann, Via Lewandowski, Thomas Lommée, Maison Margiela, Jo Meesters, Sander Mulder, Wieki Somers, Studio Bas van der Veer

Jetzt. Zeitempfinden und Gegenwartsdesign
10. September bis 6. November 2011