Jenny Holzer in der Fondation Beyeler

Die Amerikanerin Jenny Holzer zählt zu den wichtigsten Künstlern unserer Zeit. Seit den ausgehenden 1970er-Jahren hat sie mit ihren vielseitigen Arbeiten international für Aufsehen gesorgt. Ihre Werke basieren oft auf der Verwendung von Texten, seien es eigene oder die anderer Autoren, die sie zu eindrucksvollen Installationen und Bildern verarbeitet. Dabei versteht Jenny Holzer es, Persönliches mit Politischem und Poetischem zu verbinden. Häufig thematisiert sie Gewalt, Ignoranz und Verletzlichkeit. Ideologien dekonstruierend, greift sie auch Aspekte der Politik ihres Heimatlandes auf.

Die Ausstellung, die Werke aus verschiedenen Schaffensphasen Jenny Holzers präsentiert, wurde in Kooperation mit dem Museum of Contemporary Art in Chicago (Kuratorin Elizabeth Smith) und der Künstlerin organisiert. Zu sehen sein werden die spektakulären LED-Installationen und die Grossprojektionen, mit denen Holzer Berühmtheit erlangt hat, zusammen mit neuen, in Europa noch kaum bekannten Gemälden (Map Paintings) und Skulpturen (Lustmord) sowie den neuesten LED-Werken. Die Ausstellung fokussiert auf Holzers Markenzeichen, die Verschmelzung einer Ästhetik von überwältigender Kraft und Schönheit mit prägnanten, zeitrelevanten Inhalten.

Seit den 1990er-Jahren umfasst Ihre Arbeit auch Interventionen im öffentlichen Raum. Einzelne Projekte werden an prominenten Orten in Basel realisiert werden. Ein von Jenny Holzer eingerichteter Saal mit Werken der Fondation Beyeler wird zudem den Blick einer amerikanischen Künstlerin auf eine europäische Sammlung veranschaulichen.

Seit über 30 Jahren präsentiert Jenny Holzer ihre scharf formulierten Ideen, Argumente und Anliegen im öffentlichen Raum und in internationalen Ausstellungen, u.a. auf der Biennale von Venedig, im Reichstag, und in den Guggenheim Museen von New York und Bilbao. Ihr Medium ist immer die Schrift, sei es als Text auf einem T-Shirt, als Plakette oder als LED-Anzeige. Die öffentliche Dimension ist integraler Bestandteil der Vermittlung ihres Werks.

Jenny Holzer begann in den späten Siebzigerjahren, ihre Poster mit "Truisms and Inflammatory Essays" (Gemeinplätzen und aufhetzenden Aufsätzen) überall in New York an öffentlichen Gebäuden anzubringen. Bis zu den heutigen Xenon-Projektionen auf Fassaden bekannter Bauwerke hat sie sich in ihren Texten und Praktiken gegen die vorherrschende Ignoranz und Gewalt immer mit Humor, Liebenswürdigkeit und moralischer Courage zur Wehr gesetzt. Holzer lebt und arbeitet in Hoosick, N. Y.


Jenny Holzer

1. November 09 bis 24. Januar 10